Nach Wahl in Österreich
Van der Bellen beauftragt Nehammer mit Regierungsbildung

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat Kanzler Karl Nehammer von der ÖVP den Regierungsauftrag erteilt. Trotz Wahlsieg bleibt die FPÖ aussen vor, da niemand mit Parteichef Herbert Kickl koalieren will.
Publiziert: 22.10.2024 um 14:28 Uhr
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Aktualisiert: 22.10.2024 um 18:09 Uhr
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Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat Kanzler Karl Nehammer von der ÖVP den Regierungsauftrag erteilt.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Van der Bellen erteilt Nehammer den Regierungsauftrag
  • Nehammer soll Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ aufnehmen
  • FPÖ trotz Wahlsieg von Regierungsbeteiligung ausgeschlossen
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SDASchweizerische Depeschenagentur

Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen (80) hat dem bisherigen Kanzler Karl Nehammer (52) von der konservativen ÖVP den Regierungsauftrag erteilt.

Nehammer solle umgehend Koalitionsverhandlungen mit der sozialdemokratischen SPÖ aufnehmen, sagte das Staatsoberhaupt. Damit ist die rechte FPÖ trotz ihres Sieges bei der Parlamentswahl Ende September vorerst aus dem Rennen für eine Regierungsbeteiligung.

Kickl steht ohne Koalitionspartner da

In den Sondierungsgesprächen der vergangenen Tage habe sich bestätigt, dass niemand mit der FPÖ unter Parteichef Herbert Kickl (56) koalieren wolle, erklärte Van der Bellen. «Herbert Kickl findet keinen Koalitionspartner, der ihn zum Bundeskanzler macht», sagte er.

Die Parteichefs von ÖVP und SPÖ hätten dem Präsidenten erklärt, dass sie aus Sorge um die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht mit der FPÖ regieren wollten, sagte Van der Bellen. Sie hätten auch die Moskau-freundliche Haltung der FPÖ, deren fehlende Abgrenzung zu Rechtsextremen und die Bedenken ausländischer Geheimdienste als Gründe genannt.

SPÖ erlebt historisches Tief

«Österreich braucht eine handlungsfähige, eine stabile, eine integre Regierung», sagte der Präsident. Er schloss nicht aus, dass die liberalen Neos oder die Grünen ebenfalls Teil der nächsten Regierung werden könnten, um eine breitere Mehrheit im Parlament abzusichern.

Die FPÖ hatte die Wahl zum Nationalrat am 29. September mit 29 Prozent gewonnen. Die ÖVP erlitt starke Stimmenverluste und wurde mit 26 Prozent auf den zweiten Platz verdrängt. Die SPÖ rutschte auf ein historisches Tief von 21 Prozent, gefolgt von den Neos (9 Prozent) und den bislang mit der ÖVP regierenden Grünen (8 Prozent).

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