Russen schicken Silvestergrüsse und werden angegriffen
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Nach Vorwurf der «kriminellen Fahrlässigkeit»
Russland räumt Fehler um Beschuss von Makijiwka ein

Russland nennt plötzlich höhere Todeszahl für Makijiwka – und gibt Fehler zu. Das, nachdem es massive Kritik regnete, auch aus eigenen Reihen.
Publiziert: 04.01.2023 um 01:05 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2023 um 08:51 Uhr
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In diesen Trümmern in Makijiwka starben laut russischen Angaben 89 Soldaten.
Foto: Screenshot Twitter

Nach den ukrainischen Angriffen auf eine russische Militärunterkunft in Makijiwka im Gebiet Donezk gesteht Russland Fehler ein. Das nach massiver Kritik.

Nun hat das Verteidigungsministerium in Moskau die Zahl der getöteten eigenen Soldaten um mehr als 20 auf 89 nach oben korrigiert. Die Männer und auch der stellvertretende Kommandeur seien nach dem Raketenschlag in der Neujahrsnacht in den Trümmern des eingestürzten Gebäudes aus Stahlbeton gefunden worden, teilte Generalleutnant Sergej Sewrjukow in Moskau in der Nacht zum Mittwoch mit.

Diesen Grund schiebt Russland vor

Zuvor war von 63 Toten die Rede gewesen. Die Ukraine hatte die Unterkunft mit dem US-amerikanischen Mehrfachraketenwerfer Himars beschossen. Sewrjukow räumte erstmals auch Fehler ein und bestätigte damit Medienberichte.

Demnach war der Hauptgrund für die «Tragödie», dass die Soldaten in der Neujahrsnacht trotz eines Verbots massenhaft ihre Mobiltelefone benutzt und damit die ukrainische Seite auf ihren Standort aufmerksam gemacht hätten. Demnach schossen die ukrainischen Streitkräfte sechs Raketen ab, von denen vier einschlugen und zwei abgefangen worden seien, hiess es. Die Ukraine hatte von 400 Toten und 300 Verletzten in Makijiwka gesprochen.

Schuldige würden zur Verantwortung gezogen

Die Untersuchungen liefen zwar noch, aber so viel zu den Hintergründen sei schon klar, sagte Sewrjukow. «Dieser Faktor hat es dem Gegner ermöglicht, die Richtung zu bestimmen und die Koordinaten der Lage der Soldaten orten, um den Raketenschlag zu vollziehen.» Gegenwärtig werde dafür gesorgt, dass sich das nicht wiederhole. Zudem würden die schuldigen Diensthabenden zur Verantwortung gezogen.

Nach Darstellung des Ministeriumsvertreters in Moskau wurde das Himars-System, aus dem geschossen worden war, geortet und zerstört. Bei Gegenfeuer hätten die russischen Truppen im Gebiet Donezk zudem vier Himars-Abschussrampen, vier Kampffahrzeuge, über 800 Geschosse zerstört und mehr als 200 Nationalisten und ausländische Legionäre getötet. Von unabhängiger Seite waren diese Angaben nicht überprüfbar.

Massive Kritik an Russland – aus Russland

In den russischen sozialen Netzwerken war die Kritik an den Verantwortlichen gewachsen. «Was in Makijiwka geschehen ist, ist furchtbar», schreibt ein russischer Militärblogger mit mehr als 700'000 Abonnenten bei Telegram.

Der Blogger, der sich selbst Erzengel Speznaz Z nennt, fragt: «Wer hatte die Idee, Personal in grosser Zahl in einem Gebäude zu platzieren, wo selbst ein Dummkopf versteht, dass es viele Verwundete oder Tote geben wird, selbst wenn sie mit Artillerie getroffen werden?»

«Makijiwka ist kriminelle Fahrlässigkeit!»

Ebenso kam Kritik von Pawlo Hubarjew. Er ist «Volksgouverneur der Oblast Donezk» und prorussischer Aktivist. Bei Telegram schreibt er: «Ansiedlung in kleinen Gruppen – das weiss jeder. Die Mobilisierten wissen es vielleicht nicht, aber ihre Vorgesetzten sollten es wissen!»

Und weiter: «Das sind die Fehler des Frühjahrs und Sommers 2022. Dies ist der elfte Monat, in dem wir uns im Krieg befinden!» Er fordert: «Wenn es dafür jetzt keine Strafe gibt, dann wird nur der Tiefpunkt folgen! Makijiwka ist kriminelle Fahrlässigkeit!» (euc/SDA)

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