Nach umstrittener Wahl
Venezuelas Präsident weist US-Topdiplomaten aus

Nach der umstrittenen Wiederwahl von Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro erwägt die EU neue Sanktionen gegen das südamerikanische Land. Die Wahl am Sonntag habe internationale Mindeststandards nicht erfüllt, erklärte die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini am Dienstag in Brüssel
Publiziert: 22.05.2018 um 23:52 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:30 Uhr
Nach umstrittener Wahl weiterhin Präsident von Venezuela: Nicolas Maduro.
Foto: MARCO BELLO

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat den US-Geschäftsträger Todd Robinson am Dienstag zur unerwünschten Person erklärt und forderte ihn auf, innerhalb von 48 Stunden das Land zu verlassen. Auch den Chef der politischen Abteilung der US-Botschaft in Caracas, Brian Naranjos, rief er zur Ausreise auf.

Maduro warf den Diplomaten Einmischung in die inneren Angelegenheiten Venezuelas vor. «Mit den Sanktionen will die US-Regierung ihre Aggressionen gegen Venezuela ausweiten», sagte Maduro. «Ich weise diese Verschwörung zurück. Venezuela darf nicht bedroht werden.»

Kein frisches Geld für Maduro-Regierung

Nach Maduros umstrittener Wiederwahl am Sonntag hatte US-Präsident Donald Trump Sanktionen gegen Venezuela verschärft. Der Regierung in Caracas sollten weitere Möglichkeiten verbaut werden, an frisches Geld zu kommen, erklärten Vertreter der US-Regierung.

Konkret wird allen US-Firmen und -Bürgern untersagt, der Regierung Venezuelas dabei zu helfen, Besitz- oder Anlagegüter zu verkaufen. Gleiches gilt für die Zentralbank und die Ölgesellschaft Petróleos de Venezuela. Ein US-Regierungsvertreter sagte, Mitglieder von Maduros Regierung würden zu ihrer eigenen Bereicherung «alles verkaufen, was nicht festgeschraubt ist».

Undemokratisch Wahl

Maduro war nach Angaben des Wahlamts am Sonntag mit 68 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Die Opposition und zahlreiche Staaten verurteilten die Abstimmung allerdings als undemokratisch und erkannten das Ergebnis nicht an. Bereits im vergangenen Jahr hatte Maduro das von der Opposition kontrollierte Parlament entmachten und Proteste gegen seine Regierung blutig niederschlagen lassen.

Mehrere lateinamerikanische Staaten riefen nach der umstrittenen Wahl ihre Botschafter aus Caracas für Konsultationen zurück. Die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini kritisierte die Präsidentenwahl in Venezuela als intransparent und unglaubwürdig. (SDA)

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