Ein Räucherfisch brachte den Tod. Der Grund: Listerien. Diese Bakterien werden beim Verzehr leicht auf den Menschen übertragen und können besonders bei Immungeschwächten schwere Symptome auslösen – unter Umständen können Erkrankte gar daran sterben.
Im Juli 2022 warnte das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) vor dem Verzehr von Räucherfisch-Produkten aus der Fischzucht Kundelfingerhof in Schlatt TG. Nun hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bekannt gegeben, dass wegen Listerien in geräucherten Forellen, Lachsforellen und Rauchlachs 20 Menschen erkrankten und im Spital behandelt werden mussten. Einer davon kam sogar ums Leben.
Laut BAG sind die Betroffenen zwischen 58 und 89 Jahre alt. 18 Erkrankte kommen aus der Nordostschweiz. Nähere Angaben zur verstorbenen Person macht die Behörde nicht.
Fischzucht desinfiziert und dekontaminiert
Nachdem das kantonale Laboratorium Thurgau eine Strafanzeige eingereicht hatte, ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen den Kundelfingerhof wegen Vergehens gegen das Lebensmittelgesetz. Im Todesfall wird auch wegen fahrlässiger Tötung ermittelt, sagt Generalstaatsanwalt Stefan Haffter gegenüber der «Thurgauer Zeitung».
Martin Junker, Geschäftsführer des Kundelfingerhofs, ist schockiert. Vom Todesfall habe man bis zur Berichterstattung in den Medien nichts gewusst, sagt Junker gegenüber der «Thurgauer Zeitung». Man hoffe, dass der Fall nun aufgeklärt werde.
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Nach dem Listerien-Vorfall hat der Kundelfingerhof Massnahmen ergriffen: Neben baulichen Veränderungen hat man den gesamten Betrieb desinfiziert und dekontaminiert. Auch das BAG bestätigt: Von der Thurgauer Fischzucht geht keine gesundheitliche Gefahr mehr aus. (bab)