Video zeigt die Trümmerteile der Titan
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Nach Implosion:Video zeigt die Trümmerteile der Titan

Titan-Trümmerteile von Küstenwache geborgen
Menschliche Überreste in Wrack gefunden

Das Tauchboot Titan implodierte auf der Tauchfahrt zum Titanic-Wrack. Fünf Menschen starben. Nun hat die Küstenwache die Trümmerteile geborgen und in Neufundland an Land gebracht.
Publiziert: 28.06.2023 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 29.06.2023 um 11:33 Uhr
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Nach zehn Tagen taucht die Titan wieder auf. Übrig ist nur ein Trümmerhaufen.
Foto: keystone-sda.ch
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Jenny WagnerRedaktorin News

Die Trümmer der Titan konnten nach zehn Tagen geborgen werden. Die amerikanische Küstenwache und das kanadische Schiff Horizon Arctic brachten die Trümmerteile an den Hafen St. Johns in Neufundland.

Wie die US-Küstenwache am Mittwochabend mitteilte, wurden auch mutmasslich menschliche Überreste geborgen, die nun von Fachleuten in den USA untersucht werden sollen.

Unter den Trümmerteilen befindet sich auch die Tür der Titan. Sie ist unbeschädigt. In der Mitte der Tür befand sich aber ein Bullauge, das eigentlich nur für eine Tiefe von 1300 Meter geeignet ist. Ob das Glas noch in der Tür ist, lässt sich nicht erkennen. Ein Seitenteil wurde aber stark beschädigt, wie die Bilder zeigen.

Zuvor kündigte die US-Küstenwache an, dass eine Untersuchung eingeleitet werde. «Der Schwerpunkt der Untersuchung liegt auf der Bergung von Gegenständen vom Meeresboden», sagte der Chefermittler der Küstenwache, Jason Neubauer, bei einer Pressekonferenz am Sonntag. Am Mittwoch wurden die Teile geborgen – und die Beweise damit gesichert.

Das Tauchboot implodierte

Am 18. Juni begann das U-Boot den Abstieg zum Wrack. Begleitet wurde es vom Schiff Polar Prince, das ständig mit dem Tauchboot in Kontakt blieb. Eigentlich dauert der Abstieg etwa zwei Stunden, doch nach einer Stunde und 45 Minuten verlor das Begleitschiff das Signal. Die Passagiere an Bord konnten nicht mehr kontaktiert werden.

Am Donnerstag herrschte traurige Gewissheit: Die Titan war implodiert. Bei einer Implosion bricht ein Objekt schlagartig in sich zusammen, da der Aussendruck grösser ist als der Innendruck. Es ist quasi das Gegenteil einer Explosion. Die fünf Insassen überlebten das nicht.

Die fünf Todesopfer haben die Implosion aber nicht mitbekommen. «Die Passagiere wissen nicht einmal, was passiert ist. Wenn es ein Leck gab, dann war die Implosion augenblicklich», sagte Forscher Steve Somlyody zu Fox News.

«Habe Regeln gebrochen»

Seit dem tragischen Vorfall steht das Unternehmen Ocean Gate stark in der Kritik. Es gab offenbar mehrfach Warnungen, dass es nicht sicher sei, wenn die Titan in 3800 Meter Tiefe abtaucht. So soll es etwa keine Sicherheitszertifikate gegeben haben. Und das, obwohl der Preis pro Kopf 250'000 Dollar kostete.

Ocean-Gate-CEO Stockton Rush sagte in einem Video: «Ich habe einige Regeln gebrochen, um das hier zu machen.» Er war einer der verstorbenen Passagiere. «Ich habe sie mit Logik und guter Technik gebrochen. Es gibt eine Regel, dass man Kohlefaser und Titan nicht zusammen verwendet – und ich habe es gemacht.» Das war möglicherweise ein grosser Fehler.

Titan-Konstruktion problematisch

Die Konstruktion des U-Boots war alles andere als gewöhnlich. Die Titan wurde mit einem Spiel-Controller gesteuert und hatte ein Bullauge, das gerade einmal für eine Tiefe von 1300 Metern zertifiziert war. Auch das verwendete Material war problematisch. Der Druckbehälter bestand aus einer Mischung von Titan und Kohlefasern. Der Experte erklärt, dass beide Materialien völlig unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringen. Die Kohlenstofffaser sei steifer und weniger elastisch als Titan.

Laut Fusli könnte es aufgrund der Verbindung der verschiedenen Materialien zu einer sogenannten Delaminierung gekommen sein, bei welcher sich die einzelnen Verstärkungsschichten voneinander trennen. Die Konsequenz: Eine Implosion des gesamten Behälters.

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