Auf einen Blick
- Venezuelas Oppositionsführerin Machado nach Protest entführt, später wohlauf und sicher
- Maduro soll trotz Proteste und Kontroverse als Präsident vereidigt werden
- Tausende demonstrierten am Donnerstag gegen Maduros geplante Vereidigung
Am Donnerstag protestierten Tausende Menschen in Venezuela gegen die geplante Vereidigung des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro (62), nachdem die Oppositionsführerin María Corina Machado (57) auf X dazu aufrief. Dabei handelte es sich um ihren ersten Auftritt seit Monaten. Doch dann der Schock: Die 57-Jährige wurde nach einer Protestkundgebung entführt.
«Den Sicherheitskräften, die sie entführt haben, sage ich: Spielen Sie nicht mit dem Feuer», schrieb der Oppositionskandidat Edmundo González (75) auf X und forderte ihre Freilassung. Zuvor hatte die Wahlkampf-Plattform der Opposition mitgeteilt, dass Machado gewaltsam abgefangen worden sei. Regierungsmitglieder hätten auf die Motorräder geschossen, mit denen sie transportiert wurde, nachdem sie gerade eine Kundgebung verlassen hatte.
Ich bin «wohlauf und in Sicherheit»
Später taucht auf X ein Video auf, in dem Machado erklärt, dass sie «wohlauf und in Sicherheit», jedoch «verfolgt» worden sei, nachdem sie an einer Demo in der venezolanischen Hauptstadt Caracas teilgenommen hatte.
Auslöser für die Proteste: Im Juli hatte Oppositionskandidat González den Sieg für sich reklamiert. Die USA und mehrere Länder Lateinamerikas erkennen ihn als Wahlsieger an. Doch die linientreue Wahlbehörde erklärte den seit fast zwölf Jahren regierenden Staatschef Maduro zum Wahlsieger. Am Freitag soll er im Amt vereidigt werden.
González war Anfang September nach Spanien ausgereist und hatte dort politisches Asyl beantragt. Zuletzt kündigte er an, in seine Heimat zurückzukehren und sich am Freitag ebenfalls als Präsident des südamerikanischen Landes vereidigen zu lassen. Allerdings liegt in Venezuela ein Haftbefehl gegen ihn vor.