Vor allem Regionalpolitiker fordern von der Regierung in Rom Einschränkungen für Impfgegner, damit es zu keinen grösseren Lockdowns im anstehenden Winter kommt. «90 Prozent der Italiener dürfen nicht in Schach gehalten werden von 10 Prozent, die die Wichtigkeit der Impfung nicht verstehen und der Mehrheit ihre Regeln diktieren wollen», schrieb Giovanni Toti, der Präsident der Region Ligurien, am Donnerstag bei Twitter.
Toti forderte ein Treffen der Regionen mit Ministerpräsident Mario Draghi, um weitere Massnahmen zu diskutieren, bevor die vierte Welle der Pandemie das Land so treffe wie andere Staaten. In Italien entscheidet ein Farbsystem, welche Covid-Restriktionen gelten – aktuell stehen alle Regionen auf der niedrigsten Stufe weiss. Die Sieben-Tages-Inzidenzen steigen aber.
Politiker der mitregierenden Sozialdemokraten forderten einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa zufolge, die Kontrollen an den Grenzen zu stark betroffenen Ländern wie Österreich zu verschärfen. Einreisende nach Italien, auch Touristen, müssen negativ getestet, gegen Corona geimpft oder genesen sein.
Österreich hat die Massnahmen bereits verschärft. Zu Monatsbeginn wurde in der Alpenrepublik die 3G-Regel am Arbeitsplatz eingeführt. Firmen müssen überprüfen, ob ihr Personal geimpft, von Covid-19 genesen oder getestet ist. Am 8. November folgte die 2G-Regel für Lokale, Hotels und Veranstaltungen, wo Ungeimpfte keinen Zutritt mehr haben.
Lockdown für alle in Teilen Österreichs
Seit Montag sind Menschen ohne Impfschutz zu einem Lockdown verpflichtet. Für sie ist nur noch der Gang zur Arbeit oder zum Supermarkt zum Einkaufen für den täglichen Bedarf erlaubt. Oberösterreich und Salzburg sind einen Schritt weiter gegangen. Ab nächster Woche gilt ein Lockdown für alle! Die Beschränkungen sollen möglichst bis Weihachten aufgehoben werden. Thomas Stelzer, Landeshauptmann von Oberösterreich, sagte, man würde sich spätestens am 17. Dezember über die weiteren Entwicklungen beraten.
Während des regionalen Lockdowns für alle bleiben nur Supermärkte, Drogerien und Apotheken offen. Der übrige Handel und die Gastronomie müssen schliessen. Die Menschen dürfen ihr Zuhause nur für dringende Besorgungen, für Bewegung im Freien sowie für den Weg zur Arbeit oder aus medizinischen Gründen verlassen. «Wir müssen eine Perspektive bieten: Das ist die Chance, vor Weihnachten aufzumachen», sagte Haslauer. Das hänge auch von den Impfungen ab – Haslauer warb für Erst- und Auffrischungsimpfungen. (SDA/man)