Nach «Nafri»-Kritik der Grünen-Chefin Simone Peter
Polizist landet mit Standpauke Viral-Hit

Darf man Nordafrikaner nur wegen ihres Aussehens kontrollieren und salopp als «Nafri» bezeichnen? So wie in der Silvesternacht in Köln geschehen? Ein Polizei-Gewerkschafter wehrt sich für seine Kollegen – und kriegt viel Unterstützung.
Publiziert: 03.01.2017 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:04 Uhr
Löste eine Kontroverse aus: «Nafris»-Tweet der Kölner Polizei.

Es war ein heikler Einsatz für die Kölner Polizei. Nachdem es in der letzten Silvesternacht zu Hunderten sexuellen Übergriffen und Diebstählen gekommen war, richtete sich die Aufmerksamkeit in ganz Deutschland auf die Kölner Domplattte.

Die Bilanz des Abends: Frauen konnten in Ruhe ins neue Jahr feiern. Die Polizei hatte alles im Griff. Trotzdem musste sie erneut Kritik einstecken. Diesmal gings um die Wortwahl.

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«Am Hauptbahnhof werden derzeit mehrere Hundert Nafris überprüft», schrieb die Social-Media-Abteilung der Kölner Polizei am Silvesterabend. «Nafri» ist Polizei-Jargon für «Nordafrikaner» oder «nordafrikanischer Intensivtäter» – ganz klar ist es nicht. Klar ist aber, dass die Wortwahl eine grosse Debatte über Rassismus und «Racial Profiling» ausgelöst hat: Tatverdächtige anhand des Aussehens und Hautfarbe auswählen.

Grünen-Chefin kriegt auf die Kappe

Die Chefin der deutschen Grünen Simone Peter stellte die Frage der Rechtmässigkeit, «wenn insgesamt knapp 1000 Personen alleine aufgrund ihres Aussehens überprüft und teilweise festgesetzt wurden», sagte Peter.

Polizei-Gewerkschafter Gerhard Kirsch postete auf Facebook dazu eine flammende Rede gegen Peter: «Kommen Sie bitte zurück in die Realität – denn die wird uns noch sehr viel abverlangen.»

Kirsch fragte Peter direkt: «Warum ist es Ihnen eigentlich auch vor dem Hintergrund des Berliner Terroranschlages nicht möglich zu sagen, dass meine Kolleginnen und Kollegen einfach einen brisanten Einsatz exzellent gemeistert haben?»

In der Kritik: Grüne-Politikerin Simone Peter.
Foto: imago stock&people

«Wir sorgen dafür, dass Sie Unfug sagen können»

Der Gewerkschafter fährt fort: «Meine Kolleginnen und Kollegen kommen seit Monaten aus den Stiefeln nicht mehr raus – und sorgen dafür, dass auch Sie in diesem Staat weiterhin ihre Meinung oder eben auch Unfug sagen können.» 

Mit dem Facebook-Post landete Gewerkschafter Kirsch einen viralen Hit: Sein Post wurde rund 40'000 mal gelikt und über 15'000 mal geteilt. (pma)

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