Bange schaute Deutschland Silvester entgegen. Vorab in Berlin, nach dem Attentat auf den Weihnachtsmarkt, aber auch in Köln. Vor einem Jahr fielen dort asylsuchende Nordafrikaner und Araber in Horden über Frauen her.
Der Horror zum Jahresbeginn 2017 fand in Istanbul statt. Deutschland hingegen feierte ausgelassen und weitgehend friedlich. Was ein Grund wäre, erleichtert zu sein. Und der Polizei dankbar. Denn wieder rotteten sich in Köln Nordafrikaner zusammen, wieder viele alkoholisiert und aggressiv. Doch diesmal griff ein Grossaufgebot der Polizei frühzeitig ein und rigoros durch.
Verschobene Massstäbe
Und jetzt tobt die Diskussion, ob der Einsatz «verhältnismässig» war. Die Vorsitzende der Grünen findet ihn ganz übel, ganz bedenklich. Vernünftigere Parteikollegen wiederum halten den Stuss ihrer Chefin für bedenklich, immerhin. Ein Abgeordneter der Linken wirft der Polizei «staatlichen Rassismus» vor, andere Weltfremde empören sich mit. Und halb Deutschland spielt Wortklauberei um den Begriff «Nafris». Damit bezeichnet die Polizei Nordafrikaner und nordafrikanische Intensivtäter. Polizeipräsident und Polizeigewerkschaft mussten sich sofort erklären, teilweise gar entschuldigen.
Verkehrte Welt, verschobene Massstäbe! Frauen konnten feiern, wie sie wollten, weil Männer, die das allem Anschein nach nicht wollten, aus dem Verkehr gezogen wurden. Das ist das Wesentliche. Doch die idiotische Debatte wird so lange toben, bis das Wesentliche vergessen ist, bis ein angeblich von Polizeiwillkür Betroffener eine Entschädigung erhalten hat und Nafris zum Unwort des Jahres gekürt worden ist. Also mindestens noch 360 Tage. Arme Deutschis!