Nach Massaker in Grundschule
Texas-Gouverneur sagt Teilnahme an Waffenlobby-Treffen ab

Der republikanische Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hat US-Medienberichten zufolge seine Teilnahme an der Jahrestagung der mächtigen Waffenlobby NRA abgesagt.
Publiziert: 27.05.2022 um 09:59 Uhr
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Aktualisiert: 27.05.2022 um 11:11 Uhr
ARCHIV - Greg Abbott (r), republikanischer Gouverneur von Texas, spricht während einer Pressekonferenz. Abbott hat US-Medienberichten zufolge seine Teilnahme an der Jahrestagung der mächtigen Waffenlobby NRA abgesagt. Foto: Dario Lopez-Mills/AP/dpa
Foto: Dario Lopez-Mills

Stattdessen werde er am Freitag an einer Pressekonferenz im texanischen Uvalde teilnehmen, berichteten mehrere US-Medien unter Berufung auf das Büro des Gouverneurs am späten Donnerstag (Ortszeit). In der Kleinstadt hat ein 18-Jähriger am Dienstag in einer Grundschule 19 Kinder und zwei Lehrerinnen getötet, bevor er von der Polizei erschossen wurde.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte seinen Auftritt bei der Tagung der Waffenlobby-Organisation nach dem Massaker bestätigt. Abbott werde dagegen nicht persönlich vor Ort sein, hiess es nun in den Berichten. Stattdessen werde er sich über ein Video, das bei der Veranstaltung abgespielt werden solle, an die Teilnehmer wenden.

Schusswaffen-Debatte neu entfacht

Auf der Internetseite der NRA stand Abbott in der Nacht zum Freitag zunächst noch als bestätigter Redner auf dem Programm. Nach dem Massaker an der Grundschule hatten Medienberichten zufolge mehrere Musiker ihre Auftritte bei der Veranstaltung abgesagt.

Abbotts Absage kommt zu einem Zeitpunkt, an dem das Massaker die nationale Debatte über den Zugang zu Schusswaffen neu entfacht hat. Bei einer früheren Pressekonferenz Abbotts zu dem Amoklauf war es zu einem politischen Eklat gekommen.

Der Demokrat Beto O'Rourke hatte am Mittwoch die laufende Pressekonferenz Abbotts unterbrochen und diesen für seine Haltung zu den Waffengesetzen im Land kritisiert. O'Rourke, der im November bei der nächsten Gouverneurswahl in Texas als Herausforderer gegen Abbott antreten will, warf dem Republikaner vor, nichts gegen die grassierende Waffengewalt in den USA zu unternehmen.

Abbott reagierte nicht auf die Vorwürfe. Er hatte bei der Pressekonferenz argumentiert, strengere Gesetze seien nicht die Lösung, um Taten wie in Uvalde zu verhindern. Eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA scheitert seit vielen Jahren an einer grundlegenden Uneinigkeit zwischen Demokraten und Republikanern in dieser Frage.

Bei der Tagung der NRA stehen neben Trump mehrere Redner auf dem Programm, darunter NRA-Führungskräfte und auch der texanische Senator Ted Cruz, der als Hardliner in der Republikanischen Partei gilt.

(SDA)

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