Die USA werden erneut von einem Schulmassaker mit vielen getöteten Kindern erschüttert. Bei einem Schusswaffenangriff an einer Primarschule im Bundesstaat Texas wurden am Dienstag mindestens 19 Kinder und zwei Erwachsene sowie der 18-jährige Schütze getötet. Alle Opfer hätten sich in dem Klassenzimmer befunden, in dem sich der Täter zuvor verbarrikadiert hatte, sagte Polizeisprecher Chris Olivarez am Mittwoch dem US-Sender CNN.
Der mit einer Handfeuerwaffe und womöglich einem Gewehr bewaffnete Angreifer ist tot. Er wurde nach Angaben von Gouverneur Greg Abbott (64) von einem Beamten erschossen.
Polizisten angeschossen
Zuerst waren zwei örtliche Polizeibeamte vor Ort gewesen. Sie lieferten sich einen Schusswechsel mit dem Angreifer. Beide Polizisten wurden angeschossen.
Ein Grenzschutzbeamter, der in der Nähe arbeitete, als die Schiesserei begann, stürmte in die Schule, ohne auf Verstärkung zu warten. Er tötete den Schützen, wie ein nicht namentlich genanntes Mitglied der Stafverfolgungsbehörden von der Nachrichtenagentur AP zitiert wird. Der Grenzschutzbeamte wurde verletzt, konnte die Schule aber verlassen.
Wie «Fox News» in Berufung auf eine Quelle beim Grenzschutz berichtet, habe sich der Grenzschutzbeamte zusammen mit Kollegen einer taktischen Elite-Truppe zum Tatort begeben. Er soll mit weiteren Mitgliedern seiner Einheit in die Schule eingedrungen sein, während sich die örtlichen Beamten auf der andren Seite des Gebäudes mit dem Schützen einen Schusswechsel lieferten. Der Grenzschutzbeamte soll dann bis zum Schützen vorgedrungen sein und ihn erschossen haben.
Er verletzte auch seine Grossmutter
Der Angriff ereignete sich an der Robb Elementary School in der 135 Kilometer westlich von San Antonio gelegenen Kleinstadt Uvalde. Nach Angaben von Gouverneur Abbott war der Angreifer in Uvalde wohnhaft.
Der 18-Jährige hatte vor dem Angriff auf die Schule auch auf seine Grossmutter geschossen. Sie wurde verletzt und befindet sich in Spitalpflege. An der Schule wurden auch zwei Lehrerinnen getötet.
Verletzte in kritischem Zustand
Die Anzahl der Verletzten ist unklar. Das Universitätsspital von San Antonio teilt mit, dass sich dort weiterhin eine Zehnjährige und eine 66-Jährige in «kritischem Zustand» befänden. Bei einem Schusswechsel wurden Abbot zufolge zwei Beamte verletzt.
In die betroffene Grundschule gehen rund 500 Schüler, die meisten von ihnen haben hispanische Wurzeln. Uvalde liegt knapp hundert Kilometer von der Grenze zu Mexiko entfernt.
Biden äussert sich
Die Sprecherin des Weissen Hauses, Karine Jean-Pierre (47), erklärte, US-Präsident Joe Biden (79) sei über den Angriff informiert worden. «Er betet für die Familien, die von diesem furchtbaren Ereignis betroffen sind.»
Biden äussert sich später zur Bluttat. «Die Vorstellung, dass ein 18-jähriger Junge in einen Waffenladen gehen und zwei Sturmgewehre kaufen kann, ist einfach falsch», sagt er.
Und weiter: «Als Nation müssen wir uns fragen: Wann, in Gottes Namen, werden wir der Waffenlobby die Stirn bieten? Warum sind wir bereit, mit diesem Gemetzel zu leben?» Biden ordnet zudem an, angesichts der verheerenden Attacke bis einschliesslich Samstag die Flaggen auf allen öffentlichen Gebäuden in den USA auf halbmast zu setzen. (AFP/SDA/euc/noo)