Er wollte bei einem Rennen mitlaufen und lag plötzlich im Koma. Zudem war der Berner Jean B.* (25) dringend auf eine Blutspende angewiesen. Diese zu bekommen, war aber gar nicht so einfach.
Aber der Reihe nach. Der in Thailand wohnhafte Schweizer Jean B. lief beim Ultra Trail auf der Insel Koh Chang mit. Die Läufer können in verschiedenen Distanzen starten. An den Start kann man für 14, 34, 70 oder sogar 100 Kilometer gehen. Laut einem Läufer-Kollegen habe sich Jean B. für die 14-Kilometer-Variante entschieden.
«Ich habe auch die 14 Kilometer absolviert, bin aber um 6.40 Uhr gestartet – und es war immer noch sehr heiss, als ich fertig war», schreibt der Läufer-Kollege auf Twitter. Jean B. sei im Block C gewesen und startete daher erst später. Und es wurde heisser und heisser. «Bei Kilometer 7,3 lag er in Führung und war offensichtlich sehr schnell unterwegs. Er ist ein starker, fitter Kerl», sagt sein Kollege.
Schweizer hat seltene Blutgruppe
Doch dann passiert es: Der Schweizer kollabiert. Hitzschlag! Mit üblen Folgen: Zunächst wurde der 25-Jährige auf die Intensivstation des Bangkok-Spitals in Chantaburi gebracht. Die Mediziner entschieden, den Berner in ein künstliches Koma zu versetzen. Gemäss Blick-Informationen habe der Hitzschlag auch Leberprobleme zur Folge gehabt und Jean B. leidet an Nierenversagen. Dazu stellten die Ärzte eine geringe Anzahl Blutplättchen fest.
Das bedeutet: B. war auf fremdes Blut angewiesen. Konkret: Blutplättchen. Wie thailändische Medien berichten, brauchte der Schweizer Spenden der Blutgruppe 0 negativ. Das Problem: Die Blutgruppe ist sehr selten. Gemäss dem Roten Kreuz haben nur rund sechs Prozent der Weltbevölkerung diese Blutgruppe.
«Seine Blutplättchenzahl hat sich gesteigert»
Auf Facebook wurde die tragische Not-Situation des 25-Jährigen beschrieben und der Spendenaufruf innert kurzer Zeit mehrfach geteilt. Man hoffte, so schnell einen Spender oder eine Spenderin zu finden. Offenbar mit Erfolg. Die Freundin von Jean B. schrieb am Donnerstag auf Facebook: «Vielen Dank an alle, die Jean geholfen haben. Alle, die sich die Zeit genommen haben, Blut zu spenden und per Nachricht Unterstützung geschickt haben – sowohl bekannt als auch unbekannt.» Mittlerweile sei ihr Freund in ein Spital in der Hauptstadt Bangkok gebracht worden.
Und Anne S.**, eine Freundin eines Freundes von Jean B., sagt zu Blick: Der Berner habe mittlerweile zwei Beutel mit Blutplättchen erhalten, so Anne S. . «Seine Blutplättchenzahl hat sich gesteigert. Aber der Zustand der Nieren und der Leber ist immer noch besorgniserregend.»
Vom Koma sei er aufgewacht, so die Thailänderin weiter. «Aber er war nicht fähig, zu sprechen.» Gemäss Blick-Informationen zeige Jean B. Reaktionen, wenn man mit ihm spreche. Blutspenden seien aber nicht mehr nötig. Weitere medizinische Tests stehen nun an.
* Name geändert
** Name bekannt