Nur sechs Minuten nach dem Start in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba brach der Funkkontakt zum Flug ET 302 nach Nairobi ab. Die Besatzung hatte noch einen Notruf abgesetzt und sogar die Freigabe zur Rückkehr erhalten. Doch da war es für die 149 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder bereits zu spät. Alle starben. (Blick berichtete) Innerhalb von nur fünf Monaten stürzt derselbe Flugzeugtyp von Boeing zweimal scheinbar unvermittelt vom Himmel.
Diskutiert wird vor allem über ein eingebautes Schutzsystem im Cockpit. Es sollte für mehr Sicherheit sorgen – und ist jetzt möglicherweise für den Tod von 157 Menschen verantwortlich: Das Maneuvering Characteristics Augmentation System (kurz MCAS), ein computergestütztes Steuerungssystem, wird schon seit längerem vom Personal kritisiert. Hat es auch die Piloten im Cockpit der Ethiopian Airlines überfordert?
Das MCAS kommt bei Boeing-Fliegern des Typs 737 MAX immer dann zum Einsatz, wenn die Sensoren des Flugzeugs einen drohenden Strömungsabriss registrieren. In solchen Fällen greift das Schutzsystem automatisch ein und trimmt die Nase der Maschine nach unten.
Lion-Air-Piloten kämpften mit dem Schutzsystem
Unproblematisch war dieser Assistent in den Boeing-Cockpits jedoch seit seiner Einführung nicht. Gleich bei mehreren Fluglinien beklagten sich in der Vergangenheit Piloten darüber, dass sie nichts von dem MCAS gewusst hätten und darum während des Flugs vom automatischen Eingreifen des Computers überrascht wurden.
Auch im vorläufigen Bericht zum Absturz einer Boeing 737 MAX 8 des Billiganbieters Lion Air im vergangenen Oktober vor der Küste Indonesiens deutet vieles darauf hin, dass die Piloten an Bord mit dem MCAS überfordert waren. Immer wieder kämpften sie gegen den automatisch eingeleiteten Sinkflug an – 26-mal! Am Ende zerschellte die Maschine. 189 Menschen starben.
Sie waren auf dem Weg, um für eine bessere Welt zu kämpfen: Mindestens 19 Mitarbeiter der Uno sowie Entwicklungshelfer haben beim Absturz der Boeing 737 MAX 8 in Äthiopien den Tod gefunden.
Betroffen sind mehrere Uno-Organisationen. Etwa das Welternährungsprogramm, das Uno-Flüchtlingshilfswerk, das Uno-Umweltprogramm, die Weltbank, die Unesco sowie die internationale Fernmeldeunion.
Unter anderen starb Michael Ryan aus Irland. Der Vater von zwei Kindern war einer von sieben Menschen aus dem Welternährungsprogramm, die beim Absturz ums Leben kamen.
Auch Sarah Auffret (†29), eine Expertin für Polar-Tourismus, starb beim Flugzeugabsturz. Sie war auf dem Weg nach Nairobi, um über die Bekämpfung der Verschmutzung der Weltmeere zu sprechen.
Gestorben ist zudem Karoline Aadland (†28) vom Norwegischen Roten Kreuz. Die Entwicklungshelferin war unterwegs nach Burundi. Ebenfalls gestorben ist Anthony Ngare (†49) von der Unesco.
Zu den Opfern zählt auch Norman Tendis (51), ein österreichischer Pfarrer, der im Auftrag des Weltkirchenrats nach Nairobi unterwegs war. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.
Als Zeichen der Trauer um die Mitarbeiter von Uno-Organisationen haben die Vereinten Nationen gestern ihre Flaggen auf halbmast gesetzt.
Am UN-Sitz in Genf hielten Mitarbeiter zudem eine Schweigeminute für die Opfer. Auch bei der UN-Umweltkonferenz in Nairobi wurde der Opfer gedacht. Uno-Generalsekretär António Guterres drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Das Unglück mache ihn «zutiefst traurig».
Laut der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines waren unter den Todesopfern aus 35 Ländern unter anderen 32 Kenianer, 18 Kanadier, neun Äthiopier, jeweils acht US-Amerikaner, Italiener und Chinesen sowie fünf Deutsche und drei Österreicher.
Sie waren auf dem Weg, um für eine bessere Welt zu kämpfen: Mindestens 19 Mitarbeiter der Uno sowie Entwicklungshelfer haben beim Absturz der Boeing 737 MAX 8 in Äthiopien den Tod gefunden.
Betroffen sind mehrere Uno-Organisationen. Etwa das Welternährungsprogramm, das Uno-Flüchtlingshilfswerk, das Uno-Umweltprogramm, die Weltbank, die Unesco sowie die internationale Fernmeldeunion.
Unter anderen starb Michael Ryan aus Irland. Der Vater von zwei Kindern war einer von sieben Menschen aus dem Welternährungsprogramm, die beim Absturz ums Leben kamen.
Auch Sarah Auffret (†29), eine Expertin für Polar-Tourismus, starb beim Flugzeugabsturz. Sie war auf dem Weg nach Nairobi, um über die Bekämpfung der Verschmutzung der Weltmeere zu sprechen.
Gestorben ist zudem Karoline Aadland (†28) vom Norwegischen Roten Kreuz. Die Entwicklungshelferin war unterwegs nach Burundi. Ebenfalls gestorben ist Anthony Ngare (†49) von der Unesco.
Zu den Opfern zählt auch Norman Tendis (51), ein österreichischer Pfarrer, der im Auftrag des Weltkirchenrats nach Nairobi unterwegs war. Er hinterlässt eine Frau und drei Kinder.
Als Zeichen der Trauer um die Mitarbeiter von Uno-Organisationen haben die Vereinten Nationen gestern ihre Flaggen auf halbmast gesetzt.
Am UN-Sitz in Genf hielten Mitarbeiter zudem eine Schweigeminute für die Opfer. Auch bei der UN-Umweltkonferenz in Nairobi wurde der Opfer gedacht. Uno-Generalsekretär António Guterres drückte den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus. Das Unglück mache ihn «zutiefst traurig».
Laut der Fluggesellschaft Ethiopian Airlines waren unter den Todesopfern aus 35 Ländern unter anderen 32 Kenianer, 18 Kanadier, neun Äthiopier, jeweils acht US-Amerikaner, Italiener und Chinesen sowie fünf Deutsche und drei Österreicher.
Die US-amerikanische Luftfahrtaufsicht warnte schon früh vor den Gefahren durch das MCAS. Bei Manövern könne es zu «Schwierigkeiten bei der Steuerung, exzessiver Sinkfluglage, starkem Höhenverlust und Bodenkollisionen» kommen. Mary Schiavo, die Ex-Generalinspektorin des US-Verkehrsministeriums, dazu: «Wir haben hier ein brandneues Flugzeug, das zweimal innerhalb eines Jahres abstürzt. Das darf einfach nicht passieren!» Boeing hatte nach dem Absturz vor Indonesien reagiert und mit einem Rundschreiben die Piloten nochmals in die Software an Bord der 737-MAX-Modelle instruiert.
«Hier müssen Finessen aufeinander abgestimmt werden»
Aviatik-Experte Sepp Moser (73) sieht im MCAS eigentlich eine Komfort-Verbesserung für die Piloten. «Momentan deutet aber viel darauf hin, dass das System zumindest bei einem der Boeing-Crashs eine Rolle gespielt hatte.» Er vermutet den Fehlerteufel beim Zusammenspiel mit dem Autopiloten: «Das sind Finessen, die hier aufeinander abgestimmt sein müssen. Gut möglich, dass sich bei den komplexen Daten möglicherweise Fehler eingeschlichen haben.»