Im Krieg gegen die Ukraine kennen Wladimir Putins (69) Truppen keine Gnade. Die Armee bombardierte letzten Mittwoch ein Kinder- und Geburtsspital in der umkämpften Stadt Mariupol. Die Bilder von Schwangeren und Kindern, die ins Freie flüchten, gingen um die Welt.
Darunter auch eine Hochschwangere auf einer Bahre, die sich verletzt und blutend den Bauch hält, während sie von mehreren Männern in Sicherheit gebracht wird.
Wie die Nachrichtenagentur AP berichtet, wurde die Frau in ein Spital in der Nähe gebracht. Dort versuchten Ärzte das Leben der Hochschwangeren und ihrem Kind zu retten.
Ärzte versuchten Mutter eine halbe Stunde lang zu reanimieren
Die Frau war laut dem AP-Bericht schwer verletzt. Das Becken war gequetscht und die Hüfte abgetrennt. Die Ärzte brachten das Baby per Kaiserschnitt zur Welt. Es war aber bereits tot. Kein Lebenszeichen.
Als die Frau davon erfuhr, dass ihr Kind nicht mehr am Leben ist, bereits tot war, soll die verzweifelte Mutter gerufen haben: «Tötet mich!». Die Mediziner versuchten, das Leben der Schwerverletzten zu retten. Vergeblich. «Mehr als 30 Minuten Wiederbelebung der Mutter brachten keine Ergebnisse», wird der Chirurg laut dem AP-Bericht zitiert.
In dem Chaos nach dem Luftangriff hatten die Sanitäter keine Zeit, den Namen der Frau zu erfahren, bevor ihr Ehemann und ihr Vater kamen, um ihre Leiche abzuholen. Wenigstens kam jemand, um sie abzuholen, sagten sie – damit sie nicht in den Massengräbern landete, die für viele der immer zahlreicheren Toten in Mariupol ausgehoben werden.
Russen behaupten, dass Bombardierung inszeniert sei
Die Russen wiesen jede Schuld von sich. Der russische Aussenminister Sergej Lawrow (71) nannte den Angriff eine Falschmeldung.
Damit nicht genug: Die russische Botschaft in Bern behauptet sogar, dass es sich auf den Bildern um Schauspieler handle. «Am 9. März und 10. März verbreiten die westlichen Medien emotionale Berichte über die Bombardierung eines Kinderspitals›. Dabei benutzen sie gestellte Fotos mit schwangeren Frauen, die angeblich bei der ‹Bombardierung der Geburtsklinik verletzt wurden.»
Die UN hat die Bombardierung bestätigt. «Das dortige Menschenrechtsteam hat bestätigt und dokumentiert, was sie als wahllosen Luftangriff auf das Krankenhaus bezeichneten, und dass das Krankenhaus zu dieser Zeit Frauen und Kinder versorgte», erklärte UN-Sprecher Stephane Dujarric (56) am Donnerstag.
Für die Menschen in Mariupol wird die Lage immer dramatischer. Das Rote Kreuz teilte mit: «Wir bieten Schutz im Keller nur für Kinder und ihre Mütter. Alle anderen Erwachsenen und Kinder schlafen in den Büroräumen.» (jmh)