Hier rennt eine Frau ins russische Staatsfernsehen
1:53
Mit Anti-Krieg-Plakat:Hier rennt eine Frau ins russische Staatsfernsehen

Nach Anti-Kriegs-Protest im TV
Russische Journalistin Marina Owsjannikowa arbeitet für deutsche Zeitung

Ihre mutige Plakat-Protestaktion im russischen Staatsfernsehen ging um die Welt. Nun hat die TV-Journalistin Marina Owsjannikowa einen neuen Job in Deutschland.
Publiziert: 11.04.2022 um 13:08 Uhr
|
Aktualisiert: 11.04.2022 um 16:56 Uhr
1/5
Mit einem Plakat stürmte Marina Owsjannikowa (44) Mitte März das russische Staatsfernsehen.
Foto: keystone-sda.ch

Mit einem Protestplakat im russischen Fernsehen gegen den Krieg in der Ukraine wurde sie weltberühmt. Künftig arbeitet die Journalistin Marina Owssjannikowa (43) als freischaffende Korrespondentin für die Medienmarke «Welt», wie der Medienkonzern Axel Springer am Montag in Berlin mitteilte.

Die 43-Jährige werde unter anderem aus der Ukraine und Russland berichten und sowohl für die Zeitung «Welt» schreiben als auch regelmässig im gleichnamigen TV-Sender zugeschaltet sein.

Ihr Auftritt hatte für mächtig Aufsehen gesorgt. Während im russischen Staatsfernsehen Channel One die Nachrichten im Live-TV laufen, rannte Owsjannikowa mit einem Plakat hinter die sprechende Moderatorin. «Kein Krieg! Glaubt der Propaganda nicht! Sie lügen euch an!», stand auf dem Plakat auf Russisch geschrieben. Rund fünf Sekunden war die Frau zu sehen, ehe ein anderer Beitrag ausgestrahlt wird.

Owssjannikowa ist für ihre Aktion bereits zu einer Geldstrafe von 30'000 Rubel (rund 230 Franken) verurteilt worden. Möglicherweise droht ihr aber noch eine weitere Strafe. Befürchtet wird, dass die 44-Jährige nach dem neuen Mediengesetz belangt werden könnte, das bis zu 15 Jahre Haft vorsieht. (SDA/jmh)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?