Zwei US-Touristinnen fallen am 14. Juni beim Märchenschloss Neuschwanstein im bayerischen Allgäu Troy B.* (30) zum Opfer. Unter einem Vorwand lockt er die beiden Frauen zu einer Schlucht – und stösst sie hinunter. Eva L.* (†21) stirbt, Kelsey C.* (22) überlebt den Sturz.
Jetzt wird bekannt, dass Troy B. vor der Tat mit einer Thailänderin chattete, die er Monate zuvor bei einem Computerspiel kennengelernt hatte. Das berichtet die Zeitung «News-Herald».
«Habe meinen Körper von ausserhalb betrachtet»
Chanidtha K.* legt den Chat der Zeitung offen, zeigt, welche Selfies sie von ihm gekriegt hat. Am Morgen vor der Tat schreibt er ihr: «Ich hatte einen Traum, in dem ich im Zimmer schlief und das Fenster öffnen wollte, damit eine Brise hereinkommt, aber es war zu laut draussen. Und den grössten Teil des Traums habe ich meinen Körper beobachtet, von ausserhalb – wenn du weisst, was ich meine …»
Er stehe auf Asiatinnen, habe er ihr verraten, sagt Chanidtha. Die beiden US-Touristinnen, die er später attackierte, sind beides Asiatinnen. Vor der Tat sendete er der Thailänderin eine Serie Selfies. In einem Foto steht er auf einem Wanderweg in der Nähe des Schlosses. «100 Meter rauf, nur Wurzeln und Äste». Das schickte er kurz vor 14 Uhr.
47 Minuten vor der Tat schickte er das letzte Foto
Schliesslich schickt er ein Foto von einem Aussichtspunkt mitten im Wald. Zeitstempel: 13.53 Uhr. Das Schloss ist gut zu sehen. Die Tat beging er gemäss Polizei um 14.40 Uhr. Das letzte Foto schickte er also nur 47 Minuten, bevor er die beiden Frauen in die Schlucht stiess.
Ist es der spätere Tatort?
Laut Chanidtha K. fühlte sich Troy B. oft einsam, er habe nicht viele Freunde, er habe viel gearbeitet. Sie ist schockiert, dass er nun beschuldigt wird, die beiden Frauen in die Schlucht gestossen zu haben.
«Er hat nicht viel Kontakt mit Menschen im wirklichen Leben», sagt sie. «Er ist ruhig. Er liebt Katzen mehr als Menschen, sagte er.» (neo)
*Namen bekannt