In Kanada wütet eine Hitzewelle. In der Ortschaft Lytton, in der Provinz British Columbia, wurden letzte Woche 49,5 Grad gemessen – so heiss war es im nordamerikanischen Land seit dem Beginn der Aufzeichnungen noch nie! Das extreme Wetter hat Folgen: Die Hitze löste Dutzende Waldbrände aus. Diese haben Lytton am Donnerstag praktisch dem Erdboden gleichgemacht.
Die Einwohner haben mit den hohen Temperaturen zu kämpfen. Bereits über hundert Personen sind tot, die Hitze liess sie einfach kollabieren. Der Schweizer Auswanderer Hanspeter Barth (76) erlebt die Mega-Hitzewelle gerade am eigenen Leib. «Wir haben hier zwischen 41 und 43 Grad», sagt er zu Blick. Barth lebt mit seiner Frau in einem selbstgebauten Chalet, ausserhalb des kleinen Weilers Harrop – dieser befindet sich in der schwer von der Hitze getroffenen Provinz British Columbia.
Barth macht sich Sorgen. Denn rund 60 Kilometer weit entfernt wütet ein Waldbrand, ausgelöst von Gewittern. Einige Menschen mussten dort schon evakuiert werden. «Wir sehen den Rauch von hier aus», sagt er. Sein eigenes Haus ist umgeben von Bäumen.
«Es ist einfach zu heiss»
Die Familie kämpft mit ein paar Ventilatoren gegen die Hitze, auch die Fensterläden werden geschlossen. Doch alles hilft nichts. Bereits in den frühen Morgenstunden ist es unangenehm warm. «Es ist einfach zu heiss – so heiss, dass man draussen sogar Spiegeleier braten könnte», sagt Barth. «Wir schlafen und essen deshalb im Keller.»
Weil das Haus gut isoliert ist, sei es immerhin dort unten schön kühl. Diesen Vorteil hätten die meisten anderen Einwohner der Gegend nicht. Die Gebäude seien einfacher gebaut als in der Schweiz. Viele Menschen würden auch in Wohnwagen-Häusern wohnen – sogenannten Trailern.
Hitze geht weiter
Eine Abkühlung ist derzeit nicht in Sicht. Das Wetter geht diese Woche bleibe diese Woche heiss, sagt Barth. Für den Schweizer Auswanderer bedeutet die Hitzewelle auch Langeweile. Denn bei diesen hohen Temperaturen könne man nicht viel machen.
Immerhin: Ganz in der Nähe befindet sich der Lake Kootenay. Dort kann sich Barth bei Bedarf abkühlen. Da der See durch Schmelzwasser gespeist wird, ist er nur knapp 20 Grad warm – eine willkommene Erfrischung.