Das Leben von Ann M.* (74) verlief ruhig – bis sie mit einer Maske und bewaffnet mit einer Pistole in eine Bank in Fairfield Township im US-Bundesstaat Ohio lief, hatte sie auch noch nie Probleme mit dem Gesetz. Da sie jedoch zuvor Online-Betrügern zum Opfer gefallen war und in Schulden zu versinken drohte, beschloss sie kurzerhand, eine Bank auszurauben.
500 Dollar (456 Franken) erbeutete sie dabei – welche sie aber fast sofort wieder zurückgeben musste, da die Polizei Ann M. bereits kurz nach ihrem Überfall in ihrem Haus aufspürte und verhaftete. Die Waffe, die sie wohl während des Überfalls dabei hatte, wurde in ihrem Auto gefunden.
«Sie machte andere zu Opfern»
Da sie nach dem Raub ihre Kleider entsorgt und ihr Nummernschild gefälscht hatte, wurde sie ausser wegen schweren Raubes mit einer Schusswaffe auch wegen Fälschung von Beweismitteln angeklagt, wie «The Columbus Dispatch» berichtete.
Erst nach dem Überfall erfuhren die Behörden von Ann M.s Beweggründen hinter dem Überfall. Dass sie von Online-Betrügern ausgenommen wurde, sei aber keine Entschuldigung für ihre Tat, erklärte der zuständige Sergeant Brandon McCroskey.
«In dieser Hinsicht sehen manche sie vielleicht als Opfer», so McCroskey, «unglücklicherweise entschied sich Ann aber, mehrere andere Menschen in der Bank zu Opfern zu machen, indem sie diese mit einer Schusswaffe ausraubte, um ihre eigene Situation zu verbessern.»
Über 70'000 Dollar überwiesen
Den Betrügern überwies Ann M. rund 70'000 Dollar (63'000 Franken). Etwa 5000 Dollar lieh sich die Seniorin von ihrer Schwester, eine Freundin überliess ihr weitere 65'000. Vor dem Überfall habe sie mit ihrer Familie und Freunden sogar noch über einen möglichen Banküberfall gesprochen – diese nahmen die Kommentare aber nicht ernst.
Nun befindet sich M. im Gefängnis – dort wartet sie auf den Beginn ihres Prozesses vor Gericht. Die Kaution liegt bei 100'000 Dollar (91'200 Franken) – wird sie verurteilt, drohen ihr bis zu 15 Jahre Haft. (zun)
* Name bekannt