Mit Sicherheitskamera gefilmt
Tesla-Mitarbeiter teilt Nackt-Videos von Kunden

Ein möglicher Skandal erschüttert das Vertrauen in Tesla: Tesla-Angestellte sollen zwischen 2019 und 2022 private Videos und Bilder, die von den Autokameras mehrerer Kunden aufgenommen wurden, geteilt haben.
Publiziert: 09.04.2023 um 12:06 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2023 um 06:24 Uhr
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Skandal mit Tesla-Kameras: Mitarbeitende sollen Videos von Kunden publiziert haben.
Foto: shutterstock

Die Sicherheit der Kundendaten steht bei Tesla an erster Stelle. So beschreibt es der Elektroautohersteller auf seiner Website, wenn es um die Autopilot-Funktionalität geht. Mit acht externen Kameras und einer leistungsstarken Bildverarbeitung in jedem neuen Tesla-Fahrzeug will man die Sicherheit der Fahrerinnen und Fahrer gewährleisten – und nicht mehr.

Nun tauchten Berichte auf, die das Vertrauen in Tesla und seinen Milliardär-Gründer Elon Musk (51) erschüttern könnten. Neun ehemalige Mitarbeiter behaupten, dass zwischen 2019 und 2022 Gruppen von Tesla-Mitarbeitern über ein internes Messaging-System private Videos und Bilder, die von den Autokameras mehrerer Kunden aufgenommen wurden, geteilt haben. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Auch Unfallvideos veröffentlicht

Einige der Aufnahmen enthalten peinliche Situationen von Kunden. Ein ehemaliger Mitarbeiter beschrieb ein Video von einem Mann, der sich völlig nackt einem Fahrzeug näherte. Darüber hinaus befanden sich dem Bericht zufolge in den internen Chats auch Aufnahmen von Verkehrsunfällen, aus Garagen und von Privatgrundstücken.

Wie «The Guardian» berichtet, soll es sogar ein Video eines Tesla-Fahrzeugs geben, das mit hoher Geschwindigkeit in ein Wohngebiet fuhr und ein Kind auf einem Velo traf. Das Video verbreitete sich wie ein Lauffeuer in einem Tesla-Büro in San Mateo, Kalifornien.

Sogar in die Garage von Musk selbst hatten die Mitarbeitenden Einblick. Dort sollen sie laut «Driven» das Unterwasser-auto «Wet Nellie» aus einem Bond-Film gesehen haben, welches dieser 2013 ersteigert hatte. Auf Anfrage von Reuters wollte sich Musk nicht dazu äussern.

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Es ist klar, dass die Verbreitung solcher persönlicher Inhalte als Verstoss gegen Teslas eigene Datenschutzrichtlinien gewertet werden kann. Die Federal Trade Commission, eine unabhängige Konsumentenschutzbehörde in den USA, könnte sogar intervenieren, um sicherzustellen, dass Tesla seine Kunden angemessen schützt.

Nicht erste Kontroverse rund um Tesla-Systeme

Die Verwendung von Kameras für die Fahrerassistenz- und Sicherheitssysteme von Tesla hatte zuletzt immer wieder für Kontroversen gesorgt.

Es ist bekannt, dass Fahrzeuge von Tesla aus chinesischen Militärkomplexen verbannt wurden, weil es Bedenken gab, dass die Fahrzeugkameras sensible Informationen sammeln könnten. Musk betont jedoch, dass das Unternehmen seine Fahrzeuge nicht für Spionagezwecke verwendet.

Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen dieser mögliche Skandal auf Teslas Ruf haben wird. Eines ist jedoch sicher: Die Kunden werden sich zweimal überlegen, ob sie ein Tesla-Fahrzeug kaufen oder nicht. (chs)

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