Der ukrainische Geheimdienst gab am Mittwoch bekannt, die Ermordung des Kreml-Kritikers inszeniert zu haben, um einen geplanten Anschlag auf Babtschenko zu vereiteln. Zunächst ging die Meldung über seinen Tod um die Welt. Viele betrauerten Babtschenko.
Kurze Zeit später kam raus: Alles Fake! Die Operation der Sonderdienste sei seit zwei Monaten vorbereitet worden, sagte Babtschenko am Donnerstag vor Journalisten. Zunächst habe er verärgert auf die Planungen reagiert. Doch schliesslich habe er seine Meinung geändert.
Gelernt wie ein Toter zu liegen
Ursprünglich sei der fingierte Mord für den 1. Juni geplant gewesen, doch da sich die mutmasslichen Attentatspläne konkretisiert hätten, sei die Geheimdienst-Operation vorgezogen worden. Diese war demnach bis ins Detail vorbereitet. So sollte der Mord an der Tür geschehen, berichtete Babtschenko. Er habe sogar gelernt, wie ein Toter auf dem Boden zu liegen.
«Ich hatte richtiges Schweineblut. Damit bedeckten sie meinen Mund, meine Nase und die drei Schusswunden. Und siehe da, ich war tot», sagte Babtschenko.
Seine Frau wusste von nichts
Seine Frau habe den Krankenwagen gerufen. In dem sei der Journalist gestorben, teilte die ukrainische Regierung anschliessend mit. Babtschenko spielte nach eigenen Angaben so lange den Toten, bis er in der Leichenhalle lag. Eingeweiht war seine Frau nicht. Deswegen entschuldigte sich Babtschenko auch bei ihr.
Der Journalist hat Russland im Februar 2017 verlassen, weil er eigenen Angaben zufolge mehrmals bedroht wurde. Danach lebte er einige Monate in Prag, bevor er im Juli 2017 nach Israel zog und dann im August 2017 nach Kiew kam. Seit 2000 war er als Journalist tätig und spezialisierte sich auf die Kriegs- und Militärthematik. (SDA)