Horror-Tat in der deutschen Grossstadt München! Jahrelang soll ein heute 63-jähriger Mann seine Freundin eingesperrt und immer wieder vergewaltigt haben. Seit Dienstag steht der Verdächtige vor Gericht.
Laut der Anklage soll der Mann seine Freundin über Jahre daran gehindert haben, ohne ihn aus dem Haus zu gehen. Dafür habe er Überwachungskameras und Bewegungsmelder installiert. Ausserdem habe er das Festnetztelefon seiner Lebenspartnerin abgemeldet, damit diese keinen Kontakt mehr zur Aussenwelt aufnehmen konnte.
Tiefe Eifersucht als Grund
Doch damit nicht genug: Laut Anklage soll der Mann so weit gegangen sein, dass er in den gemeinsamen Ferien die Frau mit einer Kette ans Bett fesselte und so daran hinderte, aus der Wohnung zu gelangen. Auch der Mann selbst verliess das Haus nicht mehr, weil er seine Freundin überwachen wollte. Lebensmittel habe er nur noch beim Lieferservice bestellt.
Hinter den Horror-Taten vermutet die Staatsanwaltschaft eine tiefe Eifersucht des Mannes. 2014 habe der heute 63-Jährige alle Fenster zugeklebt, damit die Frau nicht mehr nach draussen schauen konnte. Ausserdem soll er sie gezwungen haben, 500 Mal in ein Heft zu schreiben: «Ich schaue keine Männer an.» Zur Strafe soll der Mann die Frau immer wieder vergewaltigt haben.
Wirre Aussagen des Verdächtigen
Die Hausverwaltung bemerkte schliesslich verdächtiges Verhalten in der Wohnung und informierte die Polizei. Diese befreite die Frau aus ihrer schrecklichen Lage – «körperlich angeschlagen und kraftlos», sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft gegenüber der deutschen Nachrichtenagentur dpa.
Der ursprünglich aus Griechenland stammende Mann selbst bestreitet am ersten Prozesstag sämtliche Vorwürfe. Seine Freundin habe die Wohnung jederzeit verlassen können, sie habe einen Schlüssel gehabt. Dann allerdings werden die Schilderungen des Mannes wirr: «Das Verlassen der Wohnung ist gefährlich. Ich bin Staatsfeind Nummer eins», sagte der Mann. Die Polizei und auch der Bundesnachrichtendienst BND hätten es auf ihn abgesehen.
Freiheitsberaubung und Vergewaltigung in 30 Fällen
Deswegen würde die Polizei versuchen, ihn umzubringen – etwa mit Gift im Ketchup der Pommes. Laut der Anklage durfte die Frau daher nicht mehr in die eigene Küche. Der Mann hatte Angst, sie würde ihn ebenfalls umbringen wollen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann, der mittlerweile in einer Psychiatrie untergebracht ist, Freiheitsberaubung und Vergewaltigung in 30 Fällen vor. Das Urteil wird Mitte Dezember erwartet. (zis)