Migranten-Karawane ist ein erster Test für US-Präsident Joe Biden
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Neue US-Flüchtlingswelle?Migranten-Karawane ein erster Test für Präsident Biden

Mit Gewalt und Tränengas gestoppt
Migranten-Karawane ist ein erster Test für US-Präsident Joe Biden

Rollt auf die USA eine neue Flüchtlingswelle zu? Eine sogenannte Migrantenkarawane mit mehreren Tausend Menschen ist in Guatemala auf ihrem Weg Richtung USA mit Gewalt gestoppt worden. Mehrere Menschen wurden verletzt. Ein erster Test für Präsident Biden.
Publiziert: 18.01.2021 um 03:41 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2021 um 04:03 Uhr
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Gewalt zwischen Migranten und Sicherheitskräften in Guatemala.
Foto: Keystone

In zwei Tagen ist Joe Biden (78) der neue, 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Migranten aus Lateinamerika hegen offenbar die Hoffnung, dass unter dem Demokraten für Flüchtlinge ein freundlicherer Wind wehe als unter dem baldigen Ex-Präsidenten Donald Trump (74). Eine neue sogenannte Migrantenkarawane mit mehreren Tausend Menschen ist in Guatemala auf ihren Weg Richtung USA mit Gewalt und Tränengas gestoppt worden. Mehrere Menschen seien verletzt worden, teilte der Menschenrechtsbeauftragte des mittelamerikanischen Landes, Jordán Rodas Andrade, in einer Erklärung in sozialen Netzwerken am Sonntag (Ortszeit) mit.

Fernsehbilder und Videos in sozialen Netzwerken zeigten, wie Tausende Migranten sich in der guatemaltekischen Stadt Vado Hondo in Gruppen versammelten und versuchten, einen Kordon der Sicherheitskräfte zu durchbrechen. Diese setzten Schlagstöcke ein. Laut des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR wurden elf Migranten und zwei Soldaten verletzt. Mehr als 1300 Migranten wurden laut Guatemalas Migrationsbehörde zurückgeschickt oder an die Behörde übergeben.

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Seit Freitagabend hatten mehrere Gruppen von Tausenden Migranten aus Honduras die Grenze nach Guatemala überquert. Der mexikanische Sender «TV Azteca» berichtete von mehr als 9000 Migranten. Die Karawane hatte sich am Donnerstag in der Stadt San Pedro Sula im Nordwesten von Honduras zusammengeschlossen.

Was macht Biden mit der Grenzmauer zu Mexiko?

Es handelte sich nach Berichten örtlicher Medien um Honduraner, die vor Gewalt, Armut und den Folgen zweier verheerender Hurrikans im November aus dem mittelamerikanischen Land geflüchtet waren und in den USA ein besseres Leben suchen wollten. Das UNHCR berichtete von Gruppen, die Guatemala-Stadt erreicht und dort humanitäre Hilfe bekommen hätten. Mexiko verstärkte unterdessen die Überwachung der Grenze mit Guatemala im Bundesstaat Chiapas.

Trump hat entlang Mexiko eine - noch immer durchlässige - Grenzmauer bauen lassen, die er eine «grossartige Errungenschaft» nennt. In den Gebieten, wo die Mauer gebaut worden sei, sei die Zahl illegaler Grenzübertritte rapide gefallen, so Trump. Seine Regierung habe das »Einwanderungschaos« beendet und die Souveränität der Vereinigten Staaten wiederhergestellt. Die künftige Regierung spiele mit dem Feuer, wenn sie darüber nachdenke, die Mauer wieder abzureissen, mahnte er. (kes/SDA)

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