Zwei Tage lang suchten hunderte Einsatzkräfte diese Woche wie wild nach einer vermeintlichen Löwin in Berlin. Die grossangelegte Suchaktion, bei der gar ein Panzerfahrzeug zum Einsatz kam, sorgte weltweit für Schlagzeilen.
Am Freitagnachmittag stellte sich schliesslich heraus: Bei der angeblichen Löwin handelt es sich mit grosser Wahrscheinlichkeit um ein Wildschwein. Zu dieser Erkenntnis sind Kleinmachnows Bürgermeister, Michael Grubert (63) (SPD), zufolge zwei Experten gekommen. Doch wie gelang es ihnen, die Löwin als Wildsau zu entlarven?
Deshalb war es keine Löwin
Geleitet worden sei die Untersuchung nach Angaben von Grubert von zwei «unabhängigen Koryphäen auf dem Gebiet». Beide seien «zum selben Ergebnis» gekommen. Das berichtet die «Bild».
Als sogenannte Cyber-Tracker verknüpfen die Experten, Louis Liebenberg und José María Galán, das Fährtenlesen mit modernen Technologien. Liebenberg hatte von Ureinwohnern gelernt, wie genau man die Fährten verschiedener Tiere lesen kann und entwickelte basierend auf diesem Wissen eine Software, mit der Tier-Beobachter im Gelände Informationen sammeln und auswerten können.
Bei der Analyse des Videos stellten die Experten ein paar signifikante Unterschiede zu einem Wildschwein fest. So sei nicht nur der Rücken des Tieres zu rund, sondern auch der Schwanz viel zu kurz. Zudem sei das Bein für eine Löwin zu dick. Die Schlussfolgerung war also klar: Bei dem Tier handelt es sich womöglich um ein Wildschwein mit ungewöhnlich hellem Fell.
Waren es gar zwei Wildschweine?
Dem Berliner Jäger Bernhard S. (43) zufolge könnte es gar sein, dass im Video zwei und nicht nur ein Wildschwein zu sehen waren. «Die Tiere standen ein wenig versetzt voneinander», so S. zur «Bild».
Durch die schlechten Lichtverhältnisse seien dann die Konturen verschwommen und es hätte so gewirkt, als würde dort ein einzelnes grosses Tier stehen.
Trotz der Einschätzung der Experten zweifeln nach wie vor ein paar Personen daran, dass auf dem Video ein Wildschwein zu sehen war. (dzc)