Wo gefährliche Tiere gehalten werden, besteht immer das Risiko eines Ausbruchs. Schaffen die exotischen Tiere es, aus einem Gehege auszubrechen, wird die gesamte Umgebung in Alarm-Bereitschaft versetzt. Momentan hält eine ausgebüxte Löwin Berlin in Atem. Die Polizei hat die Bewohner mehrerer Orte dazu aufgefordert, in ihren Wohnungen zu bleiben und sucht auf Hochtouren nach dem Tier.
Bereits in der Vergangenheit ereigneten sich immer wieder Wildtier-Ausbrüche. Sie zeigen: Die Bergungsaktionen enden regelmässig mit Spektakel.
Als Elefant Sabu durch die Zürcher Bahnhofstrasse marschierte
An den Ausbruch der Elefantendame Sabu im Juni 2010 können sich viele Schweizer noch erinnern. In einem unbeobachteten Moment büxte das Tier auf der Landiwiese aus dem Circus Knie aus. Was sich danach ereignete, war filmreif: Sabu badete im Zürichsee, trottete zum Bürkliplatz und schlenderte gemütlich durch die Zürcher Innenstadt.
Die Polizei lieferte der Elefantendame bei ihrem Streifzug Begleitschutz. Es kam zu keinen gefährlichen Situationen. Nach einer Stunde gelang es einem Wärter an der Talstrasse, Sabu zur Rückkehr zu bewegen.
Ein Panther macht das Mittelland unsicher
2012 jagte das ganze Schweizer Mittelland einen schwarzen Panther. Das ominöse Tier wurde angeblich in einem Wald bei Kestenholz SO von einem zuständigen Förster gesichtet. Dort stellten die Behörden dann sogar eine Lebendfalle und mehrere Fotofallen auf. Ohne Erfolg.
Beweise für die Existenz des Panthers fehlten bis zum Schluss – in der Region herrschte grosse Skepsis. Zur Sache äusserte sich damals auch das Bundesamt für Umwelt. Der Chef der Sektion Jagd sagte gegenüber der «Solothurner Zeitung»: «Es kann praktisch nur ein Panther sein. Wir haben recherchiert, haben aber keine Ahnung, wo solch ein Tier in der Schweiz fehlen könnte.» Der Panther wurde nie gefunden.
Flamingo muss von Polizei eingefangen werden
Vor rund fünf Jahren entwischte ein Flamingo aus dem Berner Tierpark Dählhölzli. Zuerst flüchtete der rosa Ausreisser aus dem Tierpark, indem er über den Zaun flog, dann ging es ab über die Aare vor das Casino Bern. In der Nacht stand das Tier dann plötzlich mitten auf der Strasse. Zwei Polizisten mussten den Vogel schliesslich wieder einfangen. Mit einer Jacke schnappten sie den Flamingo und konnten ihn so unversehrt in Sicherheit bringen.
Gegenüber Blick sagte der Direktor des Berner Tierparks damals: «Die Flamingo-Dame ist letztes Jahr vom Basler Zoo zum Berner Tierpark gekommen und noch nicht ausreichend sozialisiert.»
Zwei Dutzend Affen fliehen aus Tierpark in Baden-Württemberg
Massenausbruch! Ein ganzes Affenrudel riss 2021 aus dem Tierpark Löffingen in Baden-Württemberg aus. Ersten Erkenntnissen zufolge konnten die Tiere aufgrund von Bauarbeiten unbemerkt ihr Gehege verlassen. Mitarbeiter versuchten zunächst erfolglos, die 20 bis 25 Tiere wieder einzufangen. Alle konnten schliesslich wieder in den Tierpark zurückgebracht werden.
Die Anzahl der geflüchteten Affen ist auffällig. Der Fall schlug hohe Wellen: Normalerweise reissen eher einzelne Tiere aus. Das Rudel trieb sich schliesslich in einem umliegenden Wald umher. Die Polizei bat darum, die Tiere nicht anzusprechen, zu füttern oder einzufangen. Lange Zeit versuchten die Tierpfleger, die Affen einzufangen. (ene)