Der Staatsstreich beschmutze die Geschichte des Landes und der Armee, erklärte die Nationale Liga für Demokratie (NLD) am Dienstag im Online-Netzwerk Facebook. Das Militär müsse das Ergebnis der Wahlen vom vergangenen Jahr anerkennen.
Wo Suu Kyi und der ebenfalls festgesetzte Präsident Win Myint festgehalten werden, war zunächst weiter offen. In der Hauptstadt Naypyidaw waren am Dienstag bewaffnete Soldaten zu sehen. Soldaten waren auch vor den Wohnvierteln der Abgeordneten postiert.
Eine Abgeordnete von Suu Kyis Partei sprach von einem «Freiluft-Gefangenenlager»
«Wir dürfen nicht nach draussen gehen», sagte die Parlamentariern, die anonym bleiben wollte, der Nachrichtenagentur AFP. «Wir haben grosse Sorge.» Die Armeeführung hatte am Montag in einem Staatsstreich die Macht an sich gerissen und die demokratisch gewählte De-facto-Regierungschefin Suu Kyi festgenommen. Das Militär rief einen einjährigen Notstand aus, nach dem Neuwahlen stattfinden würden. Die Armee begründete ihr Vorgehen mit angeblichen Manipulationen bei der Parlamentswahl im November, welche die NLD gewonnen hatte.
Der Putsch hatte international für empörte Reaktionen ausgelöst
Der UN-Sicherheitsrat kommt am Dienstag zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, um über die Lage in dem südostasiatischen Land zu beraten. (AFP)