Die schockierenden Bilder des Mai-Hochwassers in der Emilia-Romagna sind bei vielen Italienern noch in den Köpfen. In den vergangenen Wochen beherrschten Chaos und Überschwemmungen die Nachrichtensendungen im TV. Jetzt fallen in dem bei Schweizern beliebten Ferienziel auch noch die Sommerferien ins Wasser. Meteorologen warnen vor heftigen Gewittern.
Den Grund für das ungemütliche Juni-Wetter verrät Roger Perret von Meteo News. Ein Mittelmeer-Tief im Westen des Landes sorgt am Mittwoch und Donnerstag für schlechtes Wetter in vielen Regionen Italiens.
Überschwemmungen möglich
Das italienische Wetter-Portal ilmeteo.it berichtete am Mittwoch bereits von schweren Gewittern, die durch den Norden Italiens zogen. Besonders betroffen: der Comersee, der Gardasee und die Provinz Udine. «Die Regionen, die in den vergangenen Wochen bereits Probleme mit Überschwemmungen hatten, bekommen nun erneut viel Niederschlag», erklärt der Schweizer Meteorologe Perret gegenüber Blick. «Das könnte für neue Probleme sorgen, dafür braucht es nicht viel.» Es drohen Sturzfluten, Erdrutsche und weitere Überschwemmungen.
Doch damit nicht genug. «Diese Gewitter werde auch Mittel- und Süditalien erreichen», prognostiziert der Wetterexperte. Auch Sardinien muss sich auf etwas gefasst machen. In der Toskana, der Emilia Romagna, Umbrien und den Marken wird es schon jetzt ziemlich windig.
Am Wochenende ist alles wieder gut
Der Katastrophenschutz reagiert auf die Wetterlage und hat unter anderem für Teile des Piemonts, die Toskana, die Emilia-Romagna, Umbrien, das Latium, die Abbruzzen, Molise, die Marken sowie Teile der Lombardei die Alarmstufe Gelb ausgerufen.
Manche italienische Medien warnten gar von einem drohenden Wirbelsturm. Perret hält das für übertrieben. «Dafür fehlen die Sturmböen», sagt er.
Das Wetter beruhigt sich laut Perret erst ab Freitag wieder. «Dann verschiebt sich das Tiefdruckgebiet weiter in Richtung Balkan», so der Wettermann. Auswirkungen auf das Wetter in der Schweiz habe das Tief keine.