Autos werden von braunen Wassermassen durch die Städte der Kanarischen Inseln gespült. Keller sind überschwemmt und Strassen abgestürzt. Ein Video zeigt, wie eine übergrosse Statue der heiligen Santa Maria wie von Zauberhand eine Hauptstrasse herunterfährt.
Der Tropensturm Hermine hat sich mit voller Wucht auf Gran Canaria, La Palma und El Hierro entladen. Seit drei Tagen wütet er bereits auf den spanischen Inseln vor Westafrika. In den letzten Stunden verzeichneten die Inseln zum Teil eine Wasseransammlung von mehr als 300 Liter pro Quadratmeter.
Probleme bei Strom und Kanalisation
Mehr als 1400 Rettungseinsätze wurden laut den Kommunen der Inseln Las Palmas auf Gran Canaria und Santa Cruz auf Teneriffa seit Beginn der Katastrophe gefahren, berichtet der «Diario de Avisos». Elektrizitätsleitungen wurden schwer beschädigt, die Kanalisation total überschwemmt.
Die Rettungskräfte sehen sich mit unterschiedlichsten Zerstörungsszenarien konfrontiert. Zahlreiche Bäume wurden entwurzelt und stürzten auf vorhandene Infrastruktur. Es folgten einbrechende Wohnhäuser, deren Trümmer auf den Boden schlugen. Verletzungen oder gar Todesfälle hat es laut den Behörden bisher nicht gegeben.
Das Schlimmste ist überstanden
Gebildet hat sich Hermine am 23. September zwischen den Kapverdischen Inseln und der afrikanischen Küste und bewegte sich anschliessen in nordwestlicher Richtung auf die Kanarischen Inseln zu.
Auf seinem Weg über die Inselgruppe verlor der Tropensturm allerdings an Stärke. Das spanische Festland bleibt einigermassen verschont. Die starken Regenfälle sollen nur noch in abgeschwächter Form nach Valencia, Murcia und Castilla La Mancha ziehen, prognostiziert «Antena 3». Das Schlimmste sei überstanden.
Bald starten vielleicht auch wieder Flüge auf die Ferieninseln: Aufgrund des Sturms wurden mehr als 250 Flüge gestrichen. (hei)