Massiver Sprengkopf
Hisbollah greift Israel mit neuer «Vulkan»-Rakete an

Mit der Burkan-2H-Rakete, auch «Vulkan» genannt, sollen Hisbollah-Milizen am Wochenende Israel beschossen haben. Bislang war die Waffe mit dem Mega-Sprengkopf nur aus dem Jemen bekannt.
Publiziert: 06.11.2023 um 17:42 Uhr
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Mit Burkan-2H-Raketen soll die Hisbollah Israel angegriffen haben.
Foto: Screenshot X / JosephHDemsey
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Sven ZieglerRedaktor News

Nicht nur die Hamas-Terroristen greifen Israel mit Raketen an. Auch die Hisbollah schiesst immer wieder Flugkörper in Richtung Israel. Meistens feuern die Extremisten ihre Raketen dabei aus dem Libanon ab. Die Spannungen an der Grenze haben in den vergangenen Tagen stark zugenommen, wie Reporter der Nachrichtenagentur AP berichten. 

Am Samstag wurden dabei auch zwei Burkan-2H-Raketen eingesetzt. Die Kurzstreckenrakete, deren Name übersetzt «Vulkan» bedeutet, verfügt über eine Reichweite von 500 bis 1000 Kilometern und soll mehrere Hundert Kilogramm schwere Sprengköpfe transportieren können. 

Design einer Baby-Flasche

Der Einsatz der Burkan-Raketen vonseiten der Hisbollah ist bemerkenswert. Es handelt sich um den ersten öffentlich bekannten Abschuss solcher Raketen aus dem Libanon. Bislang war lediglich bekannt, dass die «Vulkan»-Geschosse von den Huthi-Rebellen im Jemen verwendet werden. Laut dem Center for Strategic and International Studies (CSIS) in Washington, beschossen die Rebellen 2017 die saudi-arabischen Städte Riad und Mekka.

Laut dem US-Thinktank dürfte es sich bei der Burkan-Rakete um eine modifizierte Version der iranischen Rakete «Qiam» handeln. Diese weist eine ähnliche Reichweite auf, ist 11,5 Meter lang und kann Sprengladungen bis 750 Kilogramm transportieren.

Die «Qiam» ist eine Boden-Boden-Rakete. Sie wird von Stellungen am Boden aus abgefeuert und kann auch ausschliesslich Bodenziele anvisieren. Das Design sieht dem einer Baby-Flasche ähnlich. Laut Experten soll die Rakete so Gewichtsveränderungen, beispielsweise bei der Verwendung verschieden schwerer Gefechtsköpfe, besser ausgleichen können. 

Genaue Herkunft unklar

Die Rakete wird vermutlich mit einem GPS-System gesteuert. Ausserdem soll sie ihre Ziele deutlich genauer treffen als noch ihre Vorgängermodelle. Laut der Nachrichtenagentur AP sollen die Burkan-Raketen am Wochenende einen Militärstützpunkt im Norden Israels getroffen haben, das israelische Militär bestätigte den Angriff aber nicht. 

Ob der Iran die Burkan-Raketen direkt in den Libanon geliefert hat oder ob Bauteile davon im Libanon modifiziert und dann als Rakete zusammengesetzt wurden, ist unklar. Der Iran bekräftigte in den vergangenen Wochen, sich nicht in den Israel-Konflikt einzumischen. Experten gehen allerdings davon aus, dass der Iran die Hamas und auch die Hisbollah auf verschiedene Arten unterstützt. Es ist denn auch unklar, wie viele Burkan-Raketen überhaupt existieren. Der Iran sprach im Jahr 2008 lediglich von «mehr als 25 Stück». 

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