Vergangene Woche starb der Masken-Millionär Dean Kronsbein (†61) nach einem Yacht-Unglück auf Sardinien. Seine 21 Meter lange «Amore» kollidierte mit einem Felsen. Der CEO der Firma Ultrafilter Medical Ltd., der mit seinen ultradünnen Corona-Masken in Grossbritannien ein Vermögen gemacht hatte, wurde über Bord geschleudert und noch am Quai für tot erklärt.
Zum gleichen Zeitpunkt wie Kronsbeins Yacht befand sich auch das Boot von Silvio Berlusconis (85) Familie im Gewässer. Das Luxusschiff «Sweet Dragon» war sogar zur Stelle, um erste Hilfe zu leisten. Doch das Boot könnte noch eine weit tragischere Rolle im Unglück gespielt haben.
Illegales Rennen?
Bereits letzte Woche kam bei den Ermittlungsbehörden der Verdacht auf, Kronsbeins Yacht sei von der «Sweet Dragon» abgedrängt worden. Der «Amore»-Skipper hatte ausgesagt, er habe das Schiff nach links gelenkt, um eine Kollision mit der «Sweet Dragon» zu vermeiden. Dabei habe er den Felsen nicht gesehen. Der Kommandant der Küstenwache Nord, Giovanni Canu, vermutet in einem Interview mit «Unione Sarda» zudem erhöhte Geschwindigkeit.
Jetzt kommen neue Details ans Licht. Italienische Medien berichten, dass die «Sweet Dragon» beschlagnahmt worden sei, nachdem es sich ein illegales Rennen mit einem anderen Boot geliefert haben soll! Auf der «Sweet Dragon» soll Italiens Ex-Ministerpräsident zudem früher wilde «Bunga-Bunga»-Partys gefeiert haben.
Skipper beschuldigen sich gegenseitig
Der Anwalt des Berlusconi-Skippers Luigi Cortese (57), Fabio Varone, verteidigt seinen Mandanten. Cortese habe sich den Vorschriften entsprechend korrekt verhalten, die Motoren gestoppt und den Rückwärtsgang eingelegt, sagt er zur sardi «Ansa». Cortese selber beschuldigt den «Amore»-Skipper, Mario Lallone, ein falsches Manöver durchgeführt zu haben.
Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich auf der «Sweet Dragon» nur Cortese und ein weiteres Besatzungsmitglied. Die Yacht hatte ihre Gäste bereits in Baia Sardinia ausgeschifft und war auf dem Weg nach Süden, um zu ihrem Liegeplatz in Porto Rotondo zurückzukehren.
Auf dem «Amore»-Schiff waren neben Dean Kronsbein unter anderem seine Frau Sabine (59) und Tochter Sophia (27). Die beiden Frauen überlebten schwer verletzt.
Derweil laufen die Ermittlungen weiter. Die Auswertung der GPS-Daten der beiden Yachten soll mehr Aufschluss zum Hergang geben. Und eine Obduktion von Kronsbeins Leichnam mehr Klarheit über seinen Tod bringen. (man)