Endlich ist sie in der Ukraine angekommen. Die Waffen-Lieferung aus Deutschland ist da. Konkret handelt es sich um drei Gepard-Panzern, drei Panzerhaubitzen und Mehrfachraketenwerfer vom Typ Mars II, eine Abkürzung für «Mittleres Artillerieraketensystem». Besonders die Raketen dürften die russische Armee beunruhigen.
Schon jetzt bereitet das US-amerikanische Mehrfachraketenwerfer-System M142 Himars dem Kreml-Chef Wladimir Putin (69) und seinen Truppen grosse Sorgen.
Denn: Die ukrainischen Truppen konnten mithilfe des Himars wichtige Fortschritte vermelden: So wurden die Schlangeninsel zurückerobert, wichtige russische Basen zerstört und mehrere russische Offiziere getötet. Das russische Raketenabwehrsystem S-400 hat praktisch keine Chance.
12 Raketen unter einer Minute
Nun haben die Ukrainer ein weiteres Mehrfachraketenwerfer-System, quasi die europäische Version der Himars. Auch sie sind im Einsatz flexibel und vor allem eines: treffsicher.
«Der Raketenwerfer dient mit seiner dreiköpfigen Besatzung zur kurzfristigen Bekämpfung weicher und halbharter Punkt- und Einzelziele sowie zum Sperren mechanisierter Kräfte mit Panzerabwehrminen. Alle wichtigen Informationen zum Schiessen werden per Datenfunk übermittelt», schreibt die deutsche Bundeswehr über den Mars.
Mit dem Mars können Ziele in einer Entfernung von bis zu 84 Kilometern getroffen werden. Abgeschossen werden können bis zu 12 Raketen – und zwar innert 55 Sekunden. Mit dem Himars können zwar nur sechs Raketen abgefeuert werden. Dafür sind die Fahrzeuge, auf denen die US-Raketenwerfer montiert sind, schneller unterwegs. Fast 100 km/h schnell. Die Deutschen bringen es gerade auf 50 km/h. Eine Tankfüllung reicht dafür für 400 Kilometer.
Eigentlich sollten vier Mars geliefert werden
Abgefeuert werden können gelenkte Flugkörper mit GPS-System-Unterstützung zur Punktzielbekämpfung, es handle sich um «Minenausstossraketen zum Sperren von Geländeabschnitten und Übungsraketen, die nur für die Ausbildung eingesetzt werden», so die Bundeswehr.
Zunächst waren vier Systeme angekündigt, nun sind es drei. Dazu kommen mehrere Hundert Raketen mit einer Reichweite von 80 Kilometern. Die Raketenwerfer stammen aus Bundeswehr-Beständen. (jmh)