Mädchen extrem unterernährt
Kate (17) wog nur noch 27 Kilo – Eltern verurteilt

Ein Mädchen in Australien schockierte Ärzte mit extremer Unterernährung und kindlicher Statur. Ihre Eltern wurden wegen Kindesvernachlässigung verurteilt. Der zuständigen Richterin schreibt das Helikopter-Eltern-Opfer einen emotionalen Brief.
Publiziert: 18.02.2025 um 07:32 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2025 um 14:31 Uhr
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Das Mächen war 17 Jahre alt, doch sah aus wie eine Neunjährige.
Foto: District Court of Western Australia

Auf einen Blick

  • Mädchen (17) extrem unterernährt, Eltern wegen Kindesvernachlässigung verurteilt
  • Eltern isolierten und kontrollierten Tochter, verhinderten normale Entwicklung
  • Vater muss sechseinhalb Jahre, Mutter fünf Jahre ins Gefängnis
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Natascha RuggliPraktikantin News Desk

Ihre Haut war flockig, ihr Haar spröde und sie war kurz vor einem Herzstillstand. So kam Kate (damals 17) 2021 in ein australisches Spital und schockte alle Ärzte. Mit ihrem Gewicht von 27 Kilo und einer Körpergrösse von 1,47 hatte sie den Körper einer Neunjährigen, schreibt CNN. Sie war extrem unterernährt. Aber nicht nur in ihrem Körper glich sie einem Kind, sondern auch wie sie behandelt wurde.

Nun wurden ihre Eltern wegen Kindesvernachlässigung verurteilt, doch was die mittlerweile 20-Jährige dazu in einem Brief schreibt, schockiert: «Ich liebe meine Eltern sehr. Sie sind die wichtigsten Menschen in meinem Leben. Wenn meine Eltern ins Gefängnis müssen, werde ich das wohl nicht verkraften.» Doch ihr Brief an die zuständige Richterin hilft nichts. Ihr Vater muss sechseinhalb Jahre und ihre Mutter fünf Jahre ins Gefängnis, so berichtet es CNN.

Teletubbies geguckt als ihre Eltern ihr Haar bürsteten

Dem Mächen wurde eine normale Pubertät verweigert. Ihre Eltern haben sie isoliert aufwachsen lassen. Während andere auf die ersten Partys gingen, wurde sie von zu Hause unterrichtet und konnte lediglich Ballett- und Klavierstunden besuchen. Der tägliche Toilettengang wurde nur mit der elterlichen Begleitung durchgeführt, sie spielte mit Barbiepuppen, anstatt mit Freunden zu chatten und die Eltern halfen ihr sogar beim Schnäuzen der Nase.

Helikopter-Eltern, die ihr Kind vernachlässigen

Das Phänomen der Helikopter-Eltern ist allgemein bekannt. Es zeichnet sich oft dadurch aus, dass die Familie gegen aussen perfekt scheint, doch hinter den Kulissen entwickeln die überbehüteten Kinder häufig Probleme. Bei dem Mädchen hatte sich offenbar eine Essstörung entwickelt, denn wie die CNN berichtete, behauptete der Vater, es habe immer genug Essen gegeben, sie sei nur unglaublich wählerisch gewesen.

Die Sucht zu magern, zu essen, zu erbrechen

Die drei bekanntesten Essstörungen sind Anorexie (Magersucht), Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und Binge-Eating (Esssucht). Magersüchtige haben eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers. Ihre Angst vor einer Gewichtszunahme ist riesig – selbst wenn sie schon untergewichtig sind. Die gleiche Furcht kennen Bulimiekranke. Weil viele von ihnen normalgewichtig sind, ist die Krankheit praktisch unsichtbar. Aber mehrmals wöchentlich erleiden sie einen Essanfall. Dabei stopfen sie innert kurzer Zeit bis zu 10’000 Kalorien in sich hinein. Dann kommt das schlechte Gewissen. Sie müssen das Gegessene wieder loswerden: durch Erbrechen, den Missbrauch von Abführmittel oder exzessivem Sporttreiben. Essattacken erleben auch Binge-Eating-Patienten – allerdings ohne kompensatorische Massnahmen zu ergreifen. Verbunden mit Ekelgefühlen gegenüber sich selbst, Deprimiertheit und Schuldgefühlen sind die Anfälle trotzdem.

Die drei bekanntesten Essstörungen sind Anorexie (Magersucht), Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und Binge-Eating (Esssucht). Magersüchtige haben eine verzerrte Wahrnehmung des eigenen Körpers. Ihre Angst vor einer Gewichtszunahme ist riesig – selbst wenn sie schon untergewichtig sind. Die gleiche Furcht kennen Bulimiekranke. Weil viele von ihnen normalgewichtig sind, ist die Krankheit praktisch unsichtbar. Aber mehrmals wöchentlich erleiden sie einen Essanfall. Dabei stopfen sie innert kurzer Zeit bis zu 10’000 Kalorien in sich hinein. Dann kommt das schlechte Gewissen. Sie müssen das Gegessene wieder loswerden: durch Erbrechen, den Missbrauch von Abführmittel oder exzessivem Sporttreiben. Essattacken erleben auch Binge-Eating-Patienten – allerdings ohne kompensatorische Massnahmen zu ergreifen. Verbunden mit Ekelgefühlen gegenüber sich selbst, Deprimiertheit und Schuldgefühlen sind die Anfälle trotzdem.

Trotz des Drängens des Ballettlehrers weigerten sich die Eltern, zu einem Ernährungsberater zu gehen. Auch als das Mädchen im Spital war, waren die Eltern skeptisch gegenüber den Ärzten und ihren Behandlungen.

Die Magersucht ihrer Tochter wollten die Eltern trotz des extremen Kontrollzwangs nie wahrhaben. Sogar im Spital sagten sie zu ihrer Tochter, wenn sie dem ärztlichen Rat folge, würde sie dick werden, so «The West Australian».

Um ihr kindliches Aussehen zu vertuschen, haben die Eltern ihre Geburtsurkunde gefälscht und sie insgesamt zwei Jahre jünger gemacht. Die Eltern plädierten in allen Anklagepunkten für unschuldig, wurden jedoch verurteilt. Lediglich die Fälschung der Geburtsurkunde gab der Vater zu.

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