Madagaskar
Zahl der Pest-Fälle in Madagaskar innerhalb einer Woche verdoppelt

Antananarivo – Die Zahl der Pest-Erkrankungen in Madagaskar hat sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Inzwischen sind den Behörden zufolge mehr als 1100 Menschen erkrankt, von denen knapp 600 an der hochgefährlichen und leicht übertragbaren Lungenpest leiden. Mittlerweile sind mehr als 100 Menschen an der Pest gestorben, 700 hätten bislang geheilt werden können.
Publiziert: 23.10.2017 um 11:12 Uhr
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Aktualisiert: 08.10.2018 um 15:12 Uhr
Freiwillige des Roten Kreuzes informieren die Bevölkerung in einem Gebiet westlich der madagassischen Hauptstadt Antananarivo über die Gefahren der Pest.
Foto: Keystone/AP/ALEXANDER JOE

Mindestens 107 Menschen seien an den Folgen der Infektion gestorben, teilte das GEsundheitsministerium am Samstag mit. Vor einer Woche waren es noch 350 Pest-Erkrankungen und 40 Todesfälle.

Die Epidemie in dem Inselstaat vor der Südostküste Afrikas hatte Anfang September begonnen. Kleinere Ausbrüche der Beulenpest sind in Madagaskar nicht ungewöhnlich. Die gegenwärtige Epidemie ist jedoch bedeutend heftiger und die Mehrheit der Erkrankungen sind Fälle der leicht übertragbaren Lungenpest.

Lungenpest breitet sich in Hauptstadt aus

Örtliche Behörden und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind besorgt, weil die Lungenpest sich unter anderem in der dicht besiedelten Hauptstadt Antananarivo ausbreitet. Die WHO hat wegen der Epidemie rund 1,5 Millionen Dosen Antibiotika zur Behandlung und Prophylaxe nach Madagaskar geschickt.

Kleinere Ausbrüche der weniger gefährlichen Beulenpest sind auf Madagaskar nicht unüblich, durch die vielen Lungenpest-Erkrankten ist die aktuelle Epidemie jedoch deutlich schwerwiegender.

Wie verbreitet sich die Pest?

Verursacher der Pest ist das Bakterium Yersinia pestis. Der Erreger wird meist durch infizierte Flöhe von Ratten übertragen. Eine Infektion führt zunächst zu Symptomen wie bei einer schweren Grippe, dann schwellen Lymphknoten zu dicken Beulen an.

Bei früher Diagnose sind die Heilungschancen durch Antibiotika sehr hoch. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Beulenpest zur Lungenpest führen. Diese wird dann durch Tröpfchen übertragen, ähnlich wie eine Grippe, und kann sich daher rasch ausbreiten. Sie führt unbehandelt innert 24 Stunden zum Tod.

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