Ab Mitte Februar soll das Leben in der Schweiz wieder weitestgehend normal sein. Ausser der Maske im ÖV und den Läden dürfte bald nur noch wenig an die Pandemie erinnern. Das zumindest soll Gesundheitsminister Alain Berset anstreben.
Der Ruf nach einer «Exit-Strategie» in der Corona-Pandemie wird aber auch in vielen EU-Ländern immer lauter. Allerdings verfolgen die Staaten verschiedene Strategien.
Maskenpflicht in Grossbritannien gefallen
In Grossbritannien wurden fast alle noch geltenden Massnahmen aufgehoben. Die Maskenpflicht ist gefallen, Impf- oder Testnachweise müssen nicht mehr kontrolliert werden. Wer nach Grossbritannien einreist, kann auf die Quarantäne verzichten.
Ähnlich läuft es in Irland: Pubs, Restaurants und Discos sind wieder offen. Der Eintritt erfolgt ohne Impfnachweis, Abstandsregeln müssen nicht mehr beachtet werden. Auch die Homeoffice-Pflicht wurde gestrichen.
Spanien will Corona wie Grippe behandeln
Spanien will Covid-19 künftig wie eine Grippe behandeln. Statt alle zu testen, sollen Stichproben erfasst und ein Frühwarnsystem eingeführt werden. In Cafés, Bars, Restaurants oder Theatern benötigt man keinen Gesundheitsnachweis mehr. Die Testpflicht in Schulen wurde gestrichen.
Dänemark lockert
Dänemark plant die Aufhebung aller Corona-Einschränkungen ab dem
1. Februar. Damit bleiben nur noch Tests und Quarantäneregeln bei der Einreise nach Dänemark als Massnahmen in der Pandemie. Sowie Sperrstunden für Restaurants und Maskenpflicht.
Deutschland wartet
Doch es gibt auch Länder, die weiterhin auf scharfe Massnahmen und Einschränkungen setzen. In Deutschland sind Clubs und Diskotheken beispielsweise geschlossen, in Kinos und Theatern gilt die 2G-Regel, in Restaurants die 2G-plus-Regel. Ebenso herrscht vielerorts eine Maskenpflicht.
Bund und Länder hatten sich vor einer Woche darauf verständigt, dass Öffnungsperspektiven entwickelt werden sollten, sobald eine Überlastung des Gesundheitssystems ausgeschlossen werden könne. Die nächsten Beratungen sind für den 16. Februar geplant.
Österreich und Italien mit Impfpflicht
Österreich geht noch weiter. Da gilt ab Dienstag: Impfen für alle ab 18 Jahren ist Pflicht, sonst drohen Geldstrafen von bis zu 3600 Euro. Der Lockdown für Ungeimpfte indes endete am Montag. Grund: Die Lage auf den Intensivstationen hat sich entspannt. Alle andern geltenden Corona-Massnahmen bleiben vorerst bestehen. Vor allem die 2G-Regel in öffentlichen Bereichen sowie die Sperrstunde in der Gastronomie um
22 Uhr.
Trotz fallenden Zahlen will auch Italien am Ausnahmezustand bis Ende März festhalten. Und: Für über 50-Jährige gilt eine Impfpflicht. Allerdings will das Land ab Februar die Beschränkungen für Reisende aus EU-Ländern etwas lockern. Ab dann wird die Quarantäne nicht mehr verpflichtend sein. Ein Nachweis über Impfung, Genesung oder Negativtest wird weiterhin erforderlich sein. Auch «Green Pass» und «Super Green Pass» bleiben weiterhin bestehen.
Frankreich führt «pass vaccinal» ein
Weil seit Jahresbeginn die Zahlen wieder steigen, verlängert auch Schweden die geltenden Einschränkungen um zwei Wochen. Bars und Restaurants müssen also weiterhin um 23 Uhr schliessen. Grossveranstaltungen gibts mit maximal 500 Personen. Getestet wird in Schweden nur noch bei Symptomen.
Auch Frankreich kennt kein Pardon: Dort haben Ungeimpfte und nicht Genesene keinen Zugang mehr zu Restaurants, Bars, Kultureinrichtungen, Sportveranstaltungen und Fernzügen. Die Regierung hat im Januar den «pass vaccinal» (Impfpass) eingeführt. Dieser Nachweis über Genesung oder Impfung ist Voraussetzung für die Teilnahme am öffentlichen Leben. (oco)