«Letztes Mittel im Fall einer Epidemie»
Impfpflicht muss zeitlich begrenzt sein

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Impfpflicht nur als letztes Mittel, falls Menschen nicht anderweitig vom Nutzen einer Impfung überzeugt werden können.
Publiziert: 12.01.2022 um 21:19 Uhr
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WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan (57) sagte am Mittwoch, dass eine Impfpflicht eindeutig und zeitlich begrenzt sein müsse.
Foto: AFP

Deutschland und Österreich wollen sie einführen: die Corona-Impfpflicht. Doch aktuell gibt es Probleme bei der technischen Umsetzung. Auch die Frage der Notwendigkeit hat sich durch Omikron verändert.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Massnahme nur als letztes Mittel in einer Epidemie. Nothilfekoordinator Mike Ryan (57) sagte am Mittwoch in Genf: «Wir rufen immer dazu auf, dass eine Impfpflicht klar, eindeutig und zeitlich begrenzt ist». Ein solcher Schritt müsse begleitet sein von angemessener Risikokommunikation.

Impfpflicht muss gerechtfertigt sein

Vor einer Impfpflicht müssten alle Massnahmen ausgeschöpft werden, um sicherzustellen, dass Bürgerinnen und Bürger angemessen informiert sind. Zudem müsse sichergestellt sein, dass «die Resultate einer Impfpflicht für die öffentliche Gesundheit und die Gesellschaft schwerer wiegen als die Beeinträchtigung individueller Rechte oder individueller Freiheiten».

«Wir sehen eine Impfpflicht als letztes Mittel, im Fall einer grossen Epidemie, wie wir sie in den letzten Monaten mit Delta und Omikron gesehen haben, wenn wir wissen, dass Impfungen Leben retten werden», sagte Ryan. Der Mediziner sprach allgemein über das Für und Wider einer Impfpflicht. Er bezog sich nicht auf die Debatte in Deutschland. (SDA)

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