Leiche in Wald gefunden
Vermisster Arzt (†53) wurde brutal ermordet

Monatelang hat die deutsche Polizei nach Steffen B. gesucht. Nun wurde seine Leiche in einem Waldgebiet entdeckt, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der Fall bleibt mysteriös.
Publiziert: 15.06.2023 um 11:51 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2023 um 16:03 Uhr
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Steffen B. ist tot. Die Strafverfolgungsbehörden gehen von einem Tötungsdelikt aus.
Foto: Polizei Trier

Es ist der 3. Januar 2023, als ein Autofahrer in Wittlich im deutschen Bundesland Rheinland-Pfalz ein brennendes Auto entdeckt. Der Mann verständigt die Polizei. Vom Halter des Ford Fiesta fehlt monatelang jede Spur – bis jetzt.

Der Wagen gehörte Steffen B.* (†53). Er ist tot, wie die Staatsanwaltschaft Trier bekannt gab. Es sei offensichtlich, dass B. Opfer eines Gewaltverbrechens wurde, hiess es. Schon vor dem Auffinden der Leiche war die Polizei von einem Tötungsdelikt ausgegangen.

Die Obduktion habe die Identität des Mediziners zweifelsfrei bestätigt und ergeben, dass der Vermisste auf «brutale Art» ermordet wurde, verkündete Staatsanwalt Eric Samel am Mittwochabend in der ZDF-Sendung «Aktenzeichen XY ungelöst». Man geht davon aus, dass der oder die Täter aus B.s Umfeld stammen. Wie genau er starb, wurde nicht verraten.

Steffen B. erschien nicht zur Arbeit

Gefunden wurde seine Leiche in einem Wald nordöstlich von Rockeskyll. Der Familienvater lebte nur sechs Kilometer entfernt in Gerolstein. Sein Auto wurde 40 Kilometer weit weg mit Brandbeschleuniger angezündet und brannte vollständig aus. Es war auf einem Forstweg an der L52 zwischen Greimerath im Landkreis Bernkastel-Wittlich und Wittlich abgestellt worden. Der Täterschaft ist es nicht gelungen, alle Spuren am Auto zu vernichten.

Mysteriös: Normalerweise trägt B. eine Brille und ein Hörgerät. Beides wurde in seinem Haus gefunden. Zudem werden noch mehrere Gegenstände des Toten vermisst.

Sein Handy, sein Portemonnaie und bestimmte Kleidungsstücke konnten noch nicht gefunden werden. Das gilt auch für einen Koffer mit der Aufschrift «American Tourister». Möglicherweise wurden die Gegenstände oder eine mögliche Tatwaffe entlang der A1 zwischen Gerolstein und dem Abstellort des Autos entsorgt.

Hinweisgebern winkt Belohnung

Zuletzt lebend gesehen wurde der Orthopäde am 30. Dezember 2022 gegen Mittag. Am 3. Januar, dem Tag, als sein Auto entdeckt wurde, wurde der Deutsche von seinem Chef als vermisst gemeldet. B. war nicht zur Arbeit erschienen. Die Polizei ermittelt derzeit, warum er nicht von seiner Familie als vermisst gemeldet wurde, erklärte ein Sprecher laut SWR.

Wenige Tage nach seinem Verschwinden gab es eine grosse, erfolglose Suchaktion, bei der auch Leichenspürhunde im Einsatz waren. Die Polizei hat einen Zeugenaufruf gestartet. Hinweisgebern winkt eine Belohnung von umgerechnet 4900 Franken, vorausgesetzt, ihre Hinweise führen zur Aufklärung des Verbrechens oder zur Ergreifung des Täters.

* Name bekannt

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