Besonders in den USA kursiert das Gerücht, dass die Coronavirus-Pandemie durch eine Panne in einem Labor in Wuhan (China) ausgelöst wurde. Beweise gab es bislang dafür nicht, obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor Ort untersuchte. Doch jetzt befeuert ein US-Geheimdienstbericht die Labor-Theorie.
Laut US-Geheimdienstbericht begaben sich drei Forscher des chinesischen Wuhan Institute of Virology im November 2019 in ein Spital, weil sie Covid-19-ähnliche Symptome hatten. Das berichtet das «Wall Street Journal».
Hospitalisierung drei Wochen vor Ausbruch
Laut dem Geheimdienstbericht litten die Labormitarbeiter bereits Wochen vor dem ersten bekannten Ausbruch an einer Covid-19-Infektion. Die chinesische Regierung behauptet bislang, der erste nachgewiesene Corona-Fall sei am 8. Dezember 2019 registriert worden.
Laut dem Bericht sei es demnach wahrscheinlicher, dass das Virus aus dem Institut in Wuhan stammt und versehentlich freigesetzt wurde.
Fauci «nicht völlig» von natürlichem Ausbruch überzeugt
China wies den Medienbericht vehement zurück. Es handle sich um eine «komplette Lüge». Der Corona-Experte der USA, Anthony Fauci (80), sagte laut CNN, dass er «nicht völlig davon überzeugt» ist, dass Covid-19 auf natürliche Weise entstanden ist, und dass er denkt, dass weitere Untersuchungen über den Ursprung notwendig seien.
Nach dem Bericht der WHO, der Ende März nach einer Untersuchung vor Ort veröffentlicht wurde, stuften die Fachleute es als «extrem unwahrscheinlich» ein, dass das Virus aus dem Labor stammt.
WHO geht von Fledermaus-Theorie aus
Allerdings ist unklar, wie genau sich die Situation vor Ort untersuchen liess und ob Informationen zurückgehalten wurden.
Der WHO-Bericht besagt auch, dass so gut wie alle Fragen weiterhin offen seien. Doch es sei «wahrscheinlich bis sehr wahrscheinlich», dass das Virus von einer Fledermaus auf den Menschen überging. (euc)