Kurzsichtigkeit ausgenutzt!
Britin gab vor, ein Mann zu sein, um Frau zu missbrauchen

Es klingt unglaublich, was einer Britin vorgeworfen wird. Sie soll die Kurzsichtigkeit einer Frau ausgenutzt haben, um sich als Mann auszugeben. Mit dem Ziel: Ihr Opfer zu missbrauchen.
Publiziert: 08.06.2023 um 18:57 Uhr
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Aktualisiert: 11.06.2023 um 19:47 Uhr
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Georgia B. wird in Grossbritannien der Prozess gemacht. Sie soll einer kurzsichtigen Frau vorgegaukelt haben, dass sie ein Mann sei.
Foto: Dukas

Sie versteckte ihr langes blondes Haar in einer Kapuze, gab sich als Mann aus. Alles nur, um eine junge Frau (19) zu täuschen und mit ihr Sex zu haben. Dafür muss sich Georgia B.* (21) in Grossbritannien vor Gericht verantworten, wie die britische Zeitung «Daily Mail» berichtet. Die skurrile Geschichte soll nur möglich gewesen sein, weil ihr Opfer stark kurzsichtig ist. Alles, was mehr als 14 Zentimeter von der 19-Jährigen entfernt ist, kann sie nur verschwommen wahrnehmen.

Alles fing mit einem falschen Snapchat-Profil an, das B. erstellte. Sie gab an, ein Mann zu sein und George Perry zu heissen. Nachdem sie die 19-Jährige laut Gerichtsangaben angeschrieben hatte, verabredete sie sich mit dieser in ihrem Auto. Dort soll es zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Verfolgung durch albanische Verbrecherbande als Ausrede

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass B. wusste, dass das Mädchen ohne Brille extrem schlecht sehen konnte – und dies gnadenlos ausnutzte. Immer wieder habe B. versucht, ihr die Brille abzunehmen, um die Kurzsichtigkeit der 19-Jährigen auszunutzen.

Zugleich wollte sich B. beim Sex natürlich nicht ausziehen, womit der Schwindel aufgeflogen wäre. Als die Klägerin versuchte, «George» die Boxershorts auszuziehen, fing B. laut Staatsanwaltschaft absichtlich stark zu zittern an. «George» erzählte der Klägerin von einer Narbe durch einen Messerangriff. Das Oberteil wollte «George» ebenfalls nicht ausziehen – er werde von einer albanischen Gang verfolgt und habe zu viel Angst.

Um ihren weiblichen Körper zu verstecken, habe B. immer weite und lange Kleidung getragen – selbst, wenn es heiss war. Das sei auch ihrem Opfer aufgefallen. «Du schwitzt ja buchstäblich», habe die 19-Jährige gesagt.

Während einer Polizeikontrolle hörte das Opfer zum ersten Mal den Namen Georgia und nicht «George». Sie wurde immer misstrauischer. Schliesslich kam die Mutter der 19-Jährigen dem falschen «George» auf die Schliche. Im Auto der Angeklagten fand sie einen Ausweis mit dem richtigen Namen der 21-Jährigen.

Anklage wegen sexueller Nötigung in neun Fällen

Das Opfer konfrontierte Georgia B., die daraufhin alles gestand. Im Anschluss löschte sie ihr Snapchat-Profil. Die Frage der Ermittler, ob sie sich hätte anfassen lassen, wenn sie gewusst hätte, dass George in Wahrheit eine Frau sei, verneinte die 19-Jährige klar.

B. wird sexuelle Nötigung in neun und Penetration in acht Fällen vorgeworfen. Sie bestreitet die Vorwürfe. Auf Fragen der Ermittler antwortete sie lediglich mit: «Kein Kommentar». Das Gericht muss jetzt entscheiden, inwiefern das Opfer hätte wissen können, dass es sich bei B. um einen Mann handelte. Wann ein Urteil zu erwarten ist, ist noch nicht bekannt (ene)

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