Kritik von mehreren Parteien
Italiens Regierungschef befürwortet Corona-Impfpflicht

In Italien hat der Regierungschef Marion Draghi eine Corona-Impfpflicht als Option im Kampf gegen die Pandemie ins Spiel gebracht. Dafür hagelte es Kritik.
Publiziert: 03.09.2021 um 12:56 Uhr
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Italiens Regierungschef Mario Draghi unterstützt eine obligatorische Corona-Impfung.
Foto: keystone-sda.ch

Eine von Regierungschef Mario Draghi ins Spiel gebrachte mögliche allgemeine Impfpflicht hat in Italien für Kritik gesorgt.

Die Chefin der rechtsnationalen Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens), Giorgia Meloni, sagte im Interview der Zeitung «La Stampa», sie stelle sich auf die Seite der rechten Lega von Ex-Innenminister Matteo Salvini, eine Impfpflicht abzulehnen: «Ich glaube, Salvini hat Recht eine vernünftige Position zu vertreten, die wir mittragen und die von der Mehrheit der europäischen Länder geteilt wird», erklärte die Politikerin.

Vollständige Zulassung als Bedingung für Impfpflicht

Draghi hatte am Donnerstag an einer Medienkonferenz bejaht, dass er sich vorstellen könne, eine allgemeine Impfpflicht einzuführen. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die europäische und die italienische Arzneimittelagentur die Impfstoffe nicht mehr als Notfall-Arznei – sprich eine Impfung mit bedingter Zulassung-, sondern als gewöhnliche Arzneimittel mit vollständiger Zulassung festlegen. Der Chef der Sozialdemokraten, Enrico Letta, begrüsste die Aussage Draghis, der am Freitag ausserdem seinen 74. Geburtstag feierte.

Der ebenfalls anwesende Gesundheitsminister Roberto Speranza fügte hinzu, dass bereits eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal in Italien bestehe. In Italien hatte zudem die Ausweitung des sogenannten «Green Pass» (Grüner Pass) auf Schulen und Universitäten zuletzt für Aufregung gesorgt. Dadurch müssen zum Beispiel Lehrkräfte ab dem im September beginnenden Schuljahr einen Corona-Impf-, Negativtest- oder Genesungsnachweis haben, um zum Präsenzunterricht kommen zu dürfen. (cat/SDA)

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