Kritik an Trumps Einwanderungspolitik
First Ladys kämpfen für die Käfig-Kinder

Trumps Einwanderungspolitik, durch die Tausende Familien voneinander getrennt werden, erhält immer mehr Kritiker. Nun machen sogar die ehemaligen First Ladys und die aktuelle gemeinsame Sache.
Publiziert: 20.06.2018 um 15:33 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 02:35 Uhr
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Die Republikanerin Laura Bush (71) twitterte, dass sie zwar im Grenzstaat Texas lebe und einsehe, dass man die Grenze schützen müsse. Jedoch sei die Null-Toleranz-Politik grausam, sittenwidrig und breche ihr das Herz.
Foto: Getty Images

Jetzt verbünden sich schon die Bushs und die Obamas gegen Trump! Laura Bush (71), Ehefrau des ehemaligen US-Präsidenten George W. Bush, hat sich gegen die Einwanderungspolitik der Trump-Administration ausgesprochen. Die Republikanerin tweetete, dass sie zwar in einem Grenzstaat lebe (Texas) und einsehe, dass man die Grenze schützen müsse. Jedoch sei die Null-Toleranz-Politik grausam, sittenwidrig und breche ihr das Herz. 

Unterstützung erhielt Laura Bush dabei ausgerechnet von Michelle Obama (54). Ihre Nachfolgerin als First Lady und eigentlich nicht auf der gleichen Wellenlänge mit Bush, tat kund, dass manchmal «die Wahrheit Parteigrenzen überwinden kann». Hillary Clinton (70) sprach bei einer Lunch-Veranstaltung in New York von einer «moralischen und menschlichen Krise», über die jeder anständige Mensch entsetzt sein müsse.

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Die Frauen sprechen die Einwanderungspolitik der Trump-Administration an. US-Justizminister Jeff Sessions hatte im April eine «Null-Toleranz»-Politik an der Grenze zu Mexiko verkündet. Im Zuge dieses Vorgehens werden systematisch alle Menschen, die illegal die Grenze überqueren, als Gesetzesbrecher behandelt und festgenommen.

Da Kinder nicht mit ihren Eltern inhaftiert werden dürfen, werden die Familien auseinandergerissen. Viele Kinder werden nach Angaben demokratischer Abgeordneter in umzäunten Auffanglagern in der Nähe der Grenze festgehalten, die als «Käfige» beschrieben wurden.

Mehr als 2300 Kinder wurden ihren Eltern alleine zwischen April und Juni weggenommen – mehr als hundert von ihnen jünger als vier Jahre alt. 

Trump gegen alle

Dieses Vorgehen ist in den USA stark umstritten, nicht nur bei Demokraten, sondern auch bei Republikanern. Sogar Trumps Ehefrau Melania (48) kritisierte Anfang Woche die Null-Tolerenz-Politik. Über ihre Pressesprecherin liess sie ausrichten, dass Melania es «hasse, Kinder von ihren Familien getrennt zu sehen und hofft, dass beide Seiten endlich zusammenkommen können, um eine erfolgreiche Einwanderungsreform zu erreichen. Sie glaubt, dass wir ein Land sein müssen, das allen Gesetzen folgt, aber auch ein Land, das mit Herz regiert» (BLICK berichtete).

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Hinter Maschendraht: Kinder werden ihren Eltern weggenommen und eingesperrt.
Foto: Getty Imges

Donald Trump selbst möchte die Familientrennungen ebenfalls stoppen, sagt er zumindest. Er gibt den Demokraten die Schuld zu, die aber nichts dafür können: Es gibt kein US-Gesetz, das die Trennung von Eltern und Kindern an der Grenze zwingend vorschreibt. In Wahrheit möchte Trump die Demokraten zwingen, im Austausch zu einer gelockerten Einwanderungspolitik andere Zugeständnisse zu machen – etwa, was den Mauerbau an der Grenze zu Mexiko betrifft. 

Doch ob Trump damit durchkommt, wird sich zeigen. Die Amerikaner werden unruhig, die Proteste nehmen zu. Wenn nun sogar vier First Ladys, die eigentlich wenig voneinander beziehungsweise von der Politik der anderen Ehemänner halten, gemeinsame Sache machen, droht die Situation endgültig zu Ungunsten von Trump zu kippen. (vof)

«Traurig, falsch und unamerikanisch»

Das Vorgehen der US-Behörden an der US-Grenze wird nicht nur von Menschenrechtlern stark kritisiert. Immer mehr Politiker und Prominente melden sich zu Wort. Hier die wichtigsten Reaktionen:

  • Die First Ladys sind sich das erste Mal einig. Die Republikanerin Laura Bush (71) tweetete, dass sie zwar im Grenzstaat Texas lebe und einsehe, dass man die Grenze schützen müsse. Jedoch sei die Null-Toleranz-Politik grausam, sittenwidrig und breche ihr das Herz. Doch nicht nur Hillary Clinton (70) und Michelle Obama (54) verurteilen ebenfalls die brutale Praxis, sondern auch Melanie Trump (48). Sie «hasse es, Kinder von ihren Familien getrennt zu sehen» und glaubt, dass die USA ein Land sein müssen, dass «allen Gesetzen folgt, aber auch ein Land, das mit Herz regiert», liess sie über ihre Pressesprecherin ausrichten.

  • Die ehemalige US-Aussenministern und Grande Dame der amerikanischen Politik, Madeleine Albright (81), fand auf Twitter deutliche Worte: «Um das klar zu sagen: Einwanderer – egal ob legal eingereiste oder nicht – sind Menschen, die ihr Leben verbessern wollen. Sie wie Tiere oder Insekten zu behandeln, fördert Hass. Was in Washington und an unserer Grenze passiert ist traurig, falsch und unamerikanisch.»

  • Das Kinderhilfswerk der Vereinte Nationen machte klar: «Die Situation ist inakzeptabel.» Man könne seine Grenzen schützen und dennoch die Rechte von Kindern achten. «Kinder nicht anzufassen, ist furchtbar. Sie brauchen Zuwendung, sie müssen getröstet und in den Arm genommen werden», so ein Unicef-Sprecher.

  • Vier US-Bundesstaat stellen sich gegen die Familientrennungen und verweigern den Einsatz ihrer Nationalgardisten. «Wir werden keine Komplizen bei dieser menschlichen Tragödie sein», twitterte Andrew Cuomo (60), Gouverneur des Bundesstaats New York.

  • Der honduranische Präsident Juan Orlando Hernández (49) sagte: «Die Rechte der Kinder stehen über allem – inklusive dem Recht, bei ihrer Familie zu sein.»

  • Die Regierung von El Salvador äusserte sich besorgt über die US-Politik und forderte die USA auf, Familien nicht mehr zu trennen.

  • Die Regierung von Guatemala sagte, die US-Einwanderungspolitik «verletzte Menschenrechte und zerstöre Familien».

  • Auch aus der Techwelt schlägt Trumps Regierung scharfer Wind entgegen: Apple-CEO Tim Cook sagte in einem Interview mit der «Irish Times», die Fotos und Audioaufnahmen von der Grenze seien «herzzerreissend». Kinder seien die verletzlichsten Personen in der Gesellschaft. «Was passiert, ist unmenschlich und es muss aufhören.»

  • Facebook-CEO Mark Zuckerberg forderte Menschen auf, für Menschenrechtsorganisationen zu spenden, die den betroffenen Familien an der Grenze mit Rechtsberatung und als Dolmetscher helfen. «Wir müssen diese Grenzpolitik sofort stoppen.»



Das Vorgehen der US-Behörden an der US-Grenze wird nicht nur von Menschenrechtlern stark kritisiert. Immer mehr Politiker und Prominente melden sich zu Wort. Hier die wichtigsten Reaktionen:

  • Die First Ladys sind sich das erste Mal einig. Die Republikanerin Laura Bush (71) tweetete, dass sie zwar im Grenzstaat Texas lebe und einsehe, dass man die Grenze schützen müsse. Jedoch sei die Null-Toleranz-Politik grausam, sittenwidrig und breche ihr das Herz. Doch nicht nur Hillary Clinton (70) und Michelle Obama (54) verurteilen ebenfalls die brutale Praxis, sondern auch Melanie Trump (48). Sie «hasse es, Kinder von ihren Familien getrennt zu sehen» und glaubt, dass die USA ein Land sein müssen, dass «allen Gesetzen folgt, aber auch ein Land, das mit Herz regiert», liess sie über ihre Pressesprecherin ausrichten.

  • Die ehemalige US-Aussenministern und Grande Dame der amerikanischen Politik, Madeleine Albright (81), fand auf Twitter deutliche Worte: «Um das klar zu sagen: Einwanderer – egal ob legal eingereiste oder nicht – sind Menschen, die ihr Leben verbessern wollen. Sie wie Tiere oder Insekten zu behandeln, fördert Hass. Was in Washington und an unserer Grenze passiert ist traurig, falsch und unamerikanisch.»

  • Das Kinderhilfswerk der Vereinte Nationen machte klar: «Die Situation ist inakzeptabel.» Man könne seine Grenzen schützen und dennoch die Rechte von Kindern achten. «Kinder nicht anzufassen, ist furchtbar. Sie brauchen Zuwendung, sie müssen getröstet und in den Arm genommen werden», so ein Unicef-Sprecher.

  • Vier US-Bundesstaat stellen sich gegen die Familientrennungen und verweigern den Einsatz ihrer Nationalgardisten. «Wir werden keine Komplizen bei dieser menschlichen Tragödie sein», twitterte Andrew Cuomo (60), Gouverneur des Bundesstaats New York.

  • Der honduranische Präsident Juan Orlando Hernández (49) sagte: «Die Rechte der Kinder stehen über allem – inklusive dem Recht, bei ihrer Familie zu sein.»

  • Die Regierung von El Salvador äusserte sich besorgt über die US-Politik und forderte die USA auf, Familien nicht mehr zu trennen.

  • Die Regierung von Guatemala sagte, die US-Einwanderungspolitik «verletzte Menschenrechte und zerstöre Familien».

  • Auch aus der Techwelt schlägt Trumps Regierung scharfer Wind entgegen: Apple-CEO Tim Cook sagte in einem Interview mit der «Irish Times», die Fotos und Audioaufnahmen von der Grenze seien «herzzerreissend». Kinder seien die verletzlichsten Personen in der Gesellschaft. «Was passiert, ist unmenschlich und es muss aufhören.»

  • Facebook-CEO Mark Zuckerberg forderte Menschen auf, für Menschenrechtsorganisationen zu spenden, die den betroffenen Familien an der Grenze mit Rechtsberatung und als Dolmetscher helfen. «Wir müssen diese Grenzpolitik sofort stoppen.»



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