Krise weitet sich aus
Schweizer Botschaftsangestellte in Sri Lanka verhaftet

Die Krise zwischen der Schweiz und Sri Lanka spitzt sich zu. Nun ist die angeblich entführte Angestellte der Schweizer Botschaft verhaftet worden.
Publiziert: 16.12.2019 um 15:39 Uhr
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Aktualisiert: 31.03.2021 um 16:50 Uhr
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Wie sri-lankische Medien berichten, soll es sich bei der einheimischen Botschaftsangestellten um Garnier Banister Francis handeln.
Foto: Screenshot
Guido Felder

Die Angestellte der Schweizer Botschaft in Sri Lanka ist verhaftet worden. Garnier Banister Francis hatte angegeben, dass sie am 25. November entführt worden sei. Die Festnahme erfolgte angeblich wegen Falschaussagen. Die Polizei wirft ihr vor, «falsche Beweise fabriziert» zu haben.

Gemäss dem srilankischen «DailyMirror» online wurde die Frau bis zum 30. Dezember in provisorische Haft genommen. Es gibt Videos, die zeigen, wie sie in eine psychiatrische Klinik gefahren wird.

Die sri-lankischen Behörden hatten sie bei drei Vorladungen insgesamt 18 Stunden lang verhört. Nun werden ihre Aussagen mit Untersuchungen der einheimischen Polizei verglichen. Diese hat schon vor Tagen gesagt, dass sich die Frau zur Zeit der angeblichen Entführung in einem Schulhaus aufgehalten habe und daher ihre Version nicht stimmen könne.

Ein Anwalt, der den Präsidenten Gotabaya Rajapaksa (70) vertritt, droht unverblümt: Wenn sich bestätigen sollte, dass ihre Aussagen falsch sind, würde sie laut sri-lankischem Gesetzbuch zwei bis sieben Jahre ins Gefängnis gesperrt!

EDA ist besorgt

Das EDA zeigt sich besorgt über die Verhaftung. Es fordert von den sri-lankischen Justizbehörden, dass «beim weiteren Verfahren die Persönlichkeitsrechte seiner Mitarbeitenden besser geschützt und das nationale Recht sowie die internationalen Standards eingehalten» werden. Das EDA und die Schweizer Botschaft in Colombo würden ihrer Verantwortung als Arbeitgeber weiter nachkommen und die Mitarbeitende im Rahmen ihrer Möglichkeiten unterstützen.

Auslöser des Streits zwischen den beiden Staaten ist ein Vorfall am 25. November. Die Schweizer Botschaft behauptet, dass Francis unter Waffengewalt gezwungen worden sei, in einen weissen Van einzusteigen und Aussagen zu machen. Angeblich wurde ihr eine Pistole in den Mund gehalten. Auch sexuell sei sie missbraucht worden.

Diese erpressten Aussagen bezogen sich offenbar auf Nishantha Silva, der für das Criminal Investigations Department arbeitete und gegen die Präsidentenfamilie wegen Korruption ermitteln sollte. Wegen Morddrohungen hat Silva Sri Lanka verlassen und in der Schweiz mit seiner Familie um Asyl ersucht.

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