Norwegen kämpft gegen schlimmste Überschwemmungen seit 50 Jahren
1:10
Verheerende Fluten:Schlimmste Überschwemmungen seit 50 Jahren in Norwegen

«Krise nationalen Ausmasses»
Tausende Menschen nach Staudamm-Bruch in Norwegen evakuiert

In Norwegen sind Tausende Menschen wegen massiver Überschwemmungen nach dem Bruch eines Staudamms in Sicherheit gebracht worden. Die Behörden sprechen von einer nationalen Krise und einer schwierigen Situation.
Publiziert: 09.08.2023 um 19:25 Uhr
|
Aktualisiert: 09.08.2023 um 21:09 Uhr
1/5
In Norwegen sorgt ein Staudamm-Bruch für massive Überschwemmungen.
Foto: Twitter

Erst kürzlich ist in Slowenien ein Staudamm gebrochen. Jetzt widerfährt Norwegen dasselbe Schicksal: Ein Staudamm-Bruch sorgt für massive Überschwemmungen. Tausende Menschen wurden bereits in Sicherheit gebracht. Das Wasser sei durch die Seite des Wasserkraftwerks Braskereidfoss eingedrungen, erklärte die Polizei am Mittwoch. Der steigende Wasserpegel habe die Anlage überflutet, die nun nicht mehr in Betrieb sei. Derzeit würden jedoch «keine weiteren Massnahmen am Kraftwerk ergriffen».

Die Folgen seien derzeit nicht gravierend, erklärte der Kraftwerksbetreiber Hafslund. «Bisher sieht es so aus, als ob die Wasserumleitung durch den Staudamm gut funktioniert.»

Zuvor hatte es geheissen, dass eine Sprengung des Staudamms am Fluss Glomma, dem längsten Fluss des Landes, in Erwägung gezogen werde. Ursprünglich waren die norwegischen Streitkräfte um Unterstützung gebeten worden, weil die Staudamm-Schleusen sich offenbar aufgrund eines Stromausfalls der Generatoren nicht öffnen liessen.

«Krisensituation nationalen Ausmasses»

In einer separaten Erklärung teilte die Polizei mit, dass sie mit der Evakuierung der Anwohner rund um den Hochwasser führenden Fluss begonnen habe. Sie arbeite zudem daran, den Wasserdruck am örtlichen Bahnhof zu verringern.

Aus mehreren anderen Regionen des Landes meldete die Polizei ebenfalls Evakuierungen aus überschwemmten Gebieten. In Innlandet, einer der am schlimmsten betroffenen Regionen, waren demnach viele Menschen von der Aussenwelt abgeschnitten, weil mehr als hundert Strassen durch Erdrutsche und Überschwemmungen blockiert waren.

Innlandets Regionalbürgermeister Aud Hove sprach in diesem Zusammenhang von einer «Krisensituation nationalen Ausmasses». Denn die Rettungsdienste seien vielerorts «nicht in der Lage», zu denjenigen durchzudringen, die Hilfe benötigten.

Auch die Ministerin für Justiz und öffentliche Sicherheit, Emilie Enger Mehl, erklärte, die Situation sei «in weiten Teilen des Landes sehr schwierig». Ihr Ministerium habe daher sieben zusätzliche Helikopter zur Unterstützung der Rettungsdienste zur Verfügung gestellt.

Norwegen und das benachbarte Schweden haben seit dem Wochenende mit den Auswirkungen von Sturmtief «Hans» zu kämpfen. Heftige Regenfälle infolge des extremen Unwetters lösten in beiden skandinavischen Ländern zahlreiche Überschwemmungen und Erdrutsche aus. (AFP)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?