Bei einem grösseren Polizeieinsatz in mehreren Armenvierteln der brasilianischen Metropole Rio de Janeiro sind mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Zwei Polizisten seien verletzt und fünf Menschen festgenommen worden, berichteten brasilianische Medien wie das Nachrichtenportal G1 am Dienstag übereinstimmend. Laut Polizeiangaben handle es sich bei den Toten um Kriminelle. Aufgrund des Einsatzes seien viele Schulen mit Tausenden Schülern geschlossen worden, Anwohner hätten aus Angst vor Schüssen ihre Häuser nicht verlassen.
Die Polizei, die von der Spezialeinheit Bope unterstützt wurde, wollte dem G1-Bericht zufolge die Chefs des Verbrechersyndikats Comando Vermelho (Rotes Kommando) festnehmen, die sich in dem Armenviertel versteckt haben sollen. Die Kriminellen hatten Barrikaden aus Fahrzeugen errichtet und angezündet, die von der Polizei geräumt werden mussten.
In Rios Armenvierteln kommen bei Polizeieinsätzen immer wieder zahlreiche Menschen ums Leben. Mächtige Banden ringen dort um die Kontrolle bei Drogenhandel und Schutzgeldgeschäften. 2021 töteten Polizisten beim blutigsten Einsatz in Rios Geschichte in der Favela Jacarezinho mindestens 28 mutmassliche Mitglieder von Drogenbanden. (SDA)