Russlands Präsident Wladimir Putin (70) gerät innenpolitisch immer mehr unter Druck. Experten schliessen seit einiger Zeit auch einen Putsch gegen den Kreml-Boss nicht aus. Nun packt ein ehemaliger Kreml-Offizier aus und beschuldigt den berüchtigten Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin (61), einen Putschversuch gegen Putin zu planen.
In einem Video spricht der ehemalige russische Geheimdienstoffizier Igor Girkin (52) über die aktuelle Situation. Darin beschuldigt er Prigoschin offen, einen Putsch zu planen. Zudem diskreditiere er die russische Armee und das Militärkommando. «Das ist inakzeptabel und das Verhalten eines Mannes mit beschränkten Sozialkompetenzen», schiesst Girkin gegen den Wagner-Boss.
Auch Militärführung wird kritisiert
Der ehemalige Kreml-Offizier warnte zudem vor «Meuterei», wenn Prigoschin die Wagner-Gruppe weiterhin leiten dürfe. Girkin stellte unter anderem die Behauptung auf, dass die Wagner-Söldner keinen Eid geschworen hätten, um nicht gegen Russland oder die russische Armee zu kämpfen. Einen Beweis dafür bleibt der Ex-Geheimdienstmann indes schuldig.
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Girkin kritisierte auch die russische Militärführung für ihren Umgang mit Prigoschin. Es sei «nicht nachvollziehbar, weshalb das Verteidigungsministerium Prigoschin nicht in die Schranken weist», so der Ex-Offizier. Und er sprach eine Warnung in Richtung der aktuellen Offiziere aus: «Wenn ihr auf Prigoschin setzt, so müsst ihr wissen: Er wird euch auffressen, um seine politische Macht zu vergrössern.»
«Krieg der Armeen»
Eines der Mitglieder von Girkins Zirkel «Club der wütenden Patrioten» ging auf Telegram gar noch einen Schritt weiter. «Der Konflikt zwischen Prigoschin und Verteidigungsminister Sergei Schoigu eskaliert zu einem Krieg zwischen den Armeen. Und Putin schaut zu, aber interessieren tut es ihn nicht.»
Girkins «Club der wütenden Patrioten» zielt darauf ab, die Pro-Kriegsfraktion im Kreml zu schützen und dafür zu sorgen, dass der Ukraine-Krieg schnellstmöglich abgeschlossen ist.
Prigoschin feuert immer wieder
Wagner-Boss Prigoschin (61) schiesst seit Wochen immer wieder gegen den Kreml. So drohte er unter anderem mit dem Abzug all seiner Leute, falls das russische Verteidigungsministerium nicht mehr Munition liefere.
Auch am 9. Mai feuerte der Wagner-Boss in Richtung der russischen Elite. Am Tag des Sieges, ein wichtiger Feiertag für Russland, griff Prigoschin einen unbekannten Grossvater an. Er sagte: «Der glückliche Grossvater denkt, dass es ihm gut geht. Aber was soll das Land tun, wenn sich herausstellt, dass dieser Grossvater ein komplettes Arschloch ist?» Gemeint sein könnte Putin.
Schon in der Vergangenheit betonten Experten immer wieder, dass ein Putsch gegen Putin nicht unmöglich ist. (zis)