Für die Sommerferien war Kushtrim P.* aus Reinach AG vergangenen Samstag mit seiner Familie in den Kosovo gereist – drei Tage später wird der 33-Jährige in seiner Heimat beigesetzt. An Wochenende starb der Aargauer mit seiner Ehefrau Albina* (†26), Sohn Enis* (†6), Tochter Emira* (†3) und der 56-jährigen Oma bei einem tragischen Autounfall. Die fünfköpfige Familie kollidierte auf der Autostrasse Duhel-Suhareka mit einem Bus (BLICK berichtete).
Die Gemeinde Suhareka hatte bereits am Montag eine Trauerfeier gehalten. Seither hängen die Landesflaggen auf Halbmast. Einen Tag später folgte in Sopi, Kushtrims Heimatort, die Beerdigung. Hunderte Menschen aus allen Ecken des Balkanstaates hatten sich versammelt, um den Opfern die letzte Ehre zu erweisen.
Trauer nur schwer in Worte zu fassen
Avdyl Kabashi sprach im Namen der Familie und bedankte sich für die Unterstützung während dieser schwierigen Zeit. «Ich kann nicht in Worte fassen, was es für uns bedeutet, wenn Leute kilometerlange Strecken auf sich nehmen, nur um mit uns zu trauern», so der Angehörige. «Auch der Himmel weint als Zeichen der Trauer. Ihr seid Blumen und werdet für immer Blumen sein».
Suharekas Bürgermeister Bali Muharremaj meldete sich ebenfalls zu Wort. Er sprach von einer Tragödie für den Kosovo. «An diesem traurigen Tag die passenden Worte zu finden, ist sehr schwierig. Nicht nur Suhareka, sondern der gesamte Kosovo leidet mit», sagte er.
Familie schon mal vom Schicksal getroffen
Zum tragischen Unfall im Kosovo kam es aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse, wie Ylli B., Kushtrims Schwager, gegenüber BLICK bestätigte. Er weiss: «Kushtrim hat die Pneus des Autos nicht kontrolliert.» An jener, regnerischen Autostrasse sei er dann ins Schleudern geraten, habe in der Kurve die Kontrolle über das Auto verloren und sei frontal in den Bus auf der Gegenfahrbahn gekracht.
Besonders tragisch: Vor 29 Jahren hatte sich an gleicher Stelle ebenfalls ein tödlicher Unfall ereignet. Unter den Opfern war damals Kushtrims Vater. (ajf)
*Name geändert