Kontrastmittel-Skandal in Russland
Patienten nach dem Röntgen tot – Ärzte verhaftet

Sieben Röntgen-Patienten sind in Russland wegen gepanschtem Kontrastmittel gestorben. Sie bekamen Industriechemikalie eingeflösst. Zwei Ärzte wurde in dem Zusammenhang verhaftet.
Publiziert: 05.02.2022 um 10:20 Uhr
|
Aktualisiert: 05.02.2022 um 16:10 Uhr
1/4
In einem staatlichen Spital in St. Petersburg kamen mindestens sieben Patienten nach einer Röntgen-Untersuchung ums Leben. (Archivbild)
Foto: keystone-sda.ch

Diese Untersuchung bedeutete für mindestens sieben Patienten in Russland den Tod. Sie waren alle zwischen Dezember und Januar in einem staatlichen Krankenhaus in St. Petersburg behandelt worden. Beim Röntgen wurde ihnen statt des Kontrastmittels eine Industriechemikalie verabreicht. Die gelangte in die Speiseröhre, den Magen und den Dünndarm. Mit verheerenden Folgen.

Nun wurden zwei Ärzte verhaftet, wie die Behörden mitteilten. Ihnen wird vorgeworfen, eine Chemikalie verwendet zu haben, «die nicht auf der offiziellen Arzneimittelliste stand und die Sicherheitsstandards nicht erfüllte», so ein Ermittlungskomitee.

Vorwurf der fahrlässigen Tötung

Laut den in den Medien veröffentlichten Zeugenaussagen begannen sich die Opfer schon wenige Stunden nach der Prozedur schlecht zu fühlen.

Nach Angaben der Ermittler wurden die Leiterin der Röntgenabteilung und der Chefarzt der Klinik festgenommen. Gegen ihn werde wegen «fahrlässiger Tötung» ermittelt. Kontrollen wurden demnach auch in dem Unternehmen eingeleitet, das die tödliche Chemikalie geliefert hatte. (jmh/AFP)

Fehler gefunden? Jetzt melden