Die Bezahlung von Schweigegeld an Pornostar Stormy Daniels (44) ist nicht das einzige Vergehen, dessen sich Donald Trump (76) möglicherweise schuldig gemacht hat und für das er nun vor Gericht gestellt wird. Auf verschiedenen Ebenen wird zurzeit gegen ihn ermittelt.
Ermutigt dies Ankläger anderer Fälle, vorwärts zu machen? US-Medien mutmassen, dass es nun zu einem Anklage-Feuerwerk gegen Trump kommen könnte. «Darüber kann man aber nur spekulieren», sagt USA-Expertin Claudia Brühwiler (40). «Bisher gingen zum Beispiel die Ankläger in Georgia und im Bundesjustizministerium vorsichtig vor, um nicht den Anschein zu erwecken, dass es sich um einen politischen Rachefeldzug handelt.»
Folgende weitere Anklagen kommen auf Trump zu:
Wahlmanipulation
Fani Willis (51), Bezirksstaatsanwältin von Fulton County in Georgia, untersucht die Vorgänge im Zusammenhang mit Trumps Versuchen, den knappen Wahlsieg von Joe Biden (80) im Bundesstaat zu kippen. In einem aufgezeichneten Telefonat ist Trump zu hören, wie er Georgias Staatssekretär Brad Raffensperger (67) dazu drängt, genügend zusätzliche Stimmen für ihn zu «finden», um das Ergebnis zu kippen.
Anstiftung zur Gewalt
Nach der Wahlniederlage im November 2020 versuchte Trump, den US-Kongress mit Gewalt von der Bestätigung Joe Bidens als neuer Präsident abzuhalten. Auf seinen Aufruf, nach Washington zu kommen und seine Aussage «es wird wild», stürmten seine Anhänger das Kapitol. Ein Polizist sowie mehrere Demonstranten wurden getötet. Es droht eine lebenslängliche Strafe.
Verschleppen von Geheimunterlagen
Ein vom Justizministerium eingesetzter Sonderermittler untersucht, wie mehrere Hundert Geheimdokumente in Trumps Haus in Mar-a-Lago gelangt sind. Unter den Akten waren Informationen ausländischer Geheimdienste und auch Briefe von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un (39). Die Strafe beträgt bis zu zehn Jahre Gefängnis für jedes einzelne Dokument.
Vergewaltigung
Die Autorin E. Jean Carroll (79) hat Zivilklage gegen Trump eingereicht. Sie behauptet, Trump habe sie in den 1990er-Jahren in einer Umkleidekabine eines New Yorker Warenhauses vergewaltigt. Eine zweite Klage wegen übler Nachrede folgte, weil Trump sie nach der ersten Anklage beschimpfte. Der Prozess beginnt im April. Weil es ein Zivilprozess ist, droht Trump nicht Gefängnis, sondern die Bezahlung von Schmerzensgeld.
Geldwäsche
Als die Firma hinter Trumps Social-Media-Plattform Truth Social in Geldnöte kam, beschaffte sie sich 8 Millionen Dollar aus dem Steuerparadies Dominica. US-Ermittler vermuten, dass das Geld von Russen stammt und es sich um Geldwäsche handeln könnte.
Steuerbetrug
Milliardär Trump soll den Wert seines Imperiums für steuerliche Zwecke kleingerechnet und umgekehrt hochgeschraubt haben, wenn es ihm einen Vorteil brachte. Die New Yorker Staatsanwältin Letitia James (64) fordert 250 Millionen Dollar Busse und ein Geschäftsverbot in New York.