17 Jahre lang musste die US-Amerikanerin Sierra Diller (28) bestialische Schmerzen in ihrem rechten Fuss ertragen. Nie fand sie heraus, warum sie solche Schmerzen litt. Stattdessen wurde sie von einem Arzt zum nächsten weitergereicht – ohne Erfolg. Das berichtet das «People Magazine».
Die Geschichte nahm ihren Lauf im Jahr 2006. Eine Lehrerin von Dillers beobachtete, wie das Mädchen in der Schule durch die Gänge hinkte und informierte daraufhin die Eltern. Diese brachten ihre Tochter schliesslich zum Arzt.
Ärzte finden riesiges Hämangiom
Die Mediziner wurden fündig und entdeckten ein zwar gutartiges, aber dennoch auffällig grosses Hämangiom. Dabei handelt es sich um ein übermässiges Wachstum von Blutgefässen, die meist als rote Knoten in der Haut, aber auch in anderen Körperbereichen auftreten können. Die Ärzte kamen zum Schluss, dass Diller wohl bereits damit auf die Welt gekommen sein musste.
Die Ärzte konnten jedoch nichts dagegen tun. «Die Schmerzen traten hauptsächlich beim Gehen und Stehen auf, einfach bei allem, was ich mit meinen Füssen machte», sagt Diller gegenüber dem «People Magazine». «Mein Fuss tat so weh! Sogar den Ärzten sagte ich: ‹Fassen Sie meinen Fuss nicht an. Ich werde Ihnen ins Gesicht treten›.»
Da sich über die Jahre keine Besserung abzeichnete, musste sie lernen, mit den Schmerzen zu leben. «Meine Fussknochen haben sich um den Tumor herum verschoben, sodass ich kaum laufen konnte. Und der Tumor selbst füllte sich sofort mit Blut, wenn es nicht durch eine Kompresse gestoppt wurde. Das war sehr unangenehm.»
«Können wir ihn nicht einfach abschneiden?»
2008 bahnte sich kurzzeitig für die US-Amerikanerin Hoffnung an. Sie wurde erstmals operiert – jedoch ohne Erfolg. Aufgeben wollte sie aber nicht. Diller stand nun ein regelrechter Operationsmarathon bevor.
Im Jahr 2009 nahmen sich die Ärzte erneut ihrer an und versuchten es mit einer Verödung der Blutgefässe. Zehn Jahre später folgte eine Sklerotherapie. 2022 fand der seither letzte chirurgische Eingriff statt – auch dieser führte jedoch zu nichts.
Weil all diese Massnahmen ohne Erfolg blieben und Diller nach wie vor höllische Schmerzen in ihrem rechten Fuss verspürte, entschloss sie sich im vergangenen Jahr zu einem radikalen Schritt. «Ich scherzte mit meinen Ärzten und sagte: ‹Können wir ihn nicht einfach abschneiden?›» Die Mediziner hielten die Aussage erst für einen Witz. Doch als sie merkten, dass es der bittere Ernst der jungen Frau war, willigten sie ein.
Postete auf Tiktok-Videos von ihrem Fuss
Am 8. Dezember vergangenen Jahres legte sich Diller schliesslich unters Messer. Kurz vorher postete sie auf Tiktok noch einige Videos von ihrem Fuss, der inzwischen mit allerlei Abschiedsgrüssen wild bemalt war. «Bye Bitch!» (zu Deutsch «Tschüss Schlampe!»), stand etwa auf der Unterseite des Fusses.
Für Diller entpuppt sich der Eingriff schliesslich als die lang ersehnte Erlösung. «Ich habe gelegentlich ein bisschen Schmerzen, aber offen gesagt ist das nichts im Vergleich zu dem, was ich hatte, bevor mein Fuss abgetrennt wurde.»
Obwohl ihr nun ein Fuss fehlt, wird Diller künftig ohne Probleme weiterhin laufen können. Anfang Januar wurde der 28-Jährigen eine Prothese angefertigt. Nun verbringt Diller viel Zeit mit ihrem Physiotherapeuten, der mit ihr übt, richtig zu stehen und zu laufen. Fortan ganz ohne Schmerzen. (ced)