Steile Klippen, bunte Häuschen und türkisfarbenes Meerwasser: Portofino, eine kleine Stadt an der italienischen Riviera, ist ein Touristenmagnet. Seit Jahren pilgern die Menschen in Strömen an den Ort.
Wie die BBC berichtet, wird die malerische Küstenlandschaft den rund 400 Einwohnern nun aber zum Verhängnis. Durch den Ansturm an Touristen ist es in den vergangenen Jahren regelmässig zu Gefahrensituationen, Verkehrsstaus und sonstigen Regelverstössen gekommen.
Besonders schlimm sind Kreuzfahrttouristen
Für das lokale Gewerbe sind die vielen Touristen natürlich ein Segen. Doch der Massenansturm sorgt bei den Anwohnern für rote Köpfe. Besonders die vielen Selfies sind eine Plage. Zu den Stosszeiten der Feriensaison sei Portofino so stark frequentiert, dass es in dem Ort mit seinen engen Gassen immer wieder zu grossen Staus kommt.
Besonders die Kreuzfahrttouristen, die in Scharen für einen Tagestrip nach Portofino gebracht werden, sind ein Problem.
Die Stadtverwaltung um Bürgermeister Matteo Viacava (50) wollte dem nicht mehr länger tatenlos zusehen und hat deshalb kürzlich Massnahmen ergriffen. So wurden in Portofino Auto-Halteverbotszonen eingeführt, die Touristen vom ständigen Anhalten, Aussteigen und Selfie-Schiessen abhalten sollen.
Bürgermeister spricht von «anarchischen Chaos»
Wer in diesen Zonen trotzdem die Kamera zückt und ein Selfie knipst, muss dafür tief in die Tasche greifen. Umgerechnet 270 Franken Bussgeld werden neuerdings dafür fällig.
«Die Touristen, die schnell mal für ein Foto anhalten, verursachen teils ein anarchisches Chaos», so Viacava zur BBC. Massive Staus und blockierte Strassen sind an der Tagesordnung.
Umgesetzt werden die neuen Massnahmen der Stadtverwaltung seit dem vergangenen Osterwochenende. Vorerst werden sie bis Oktober beibehalten und gelten von morgens bis 18 Uhr abends. (ced)