Am Donnerstag vergossen Fans des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump (77) vor dem Gerichtsgebäude in New York Tränen. Der Grund: Ihr Idol wurde im Prozess um Schweigegeldzahlungen an die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels (45) schuldig gesprochen. Das Urteil wird in die Geschichte eingehen. Das Blick-Protokoll schaut zurück auf die Knackpunkte des Prozesses.
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April 2024
Der Medienrummel in New York ist riesig. Denn der Strafprozess, in dem es um die Schweigegeldzahlungen des Ex-US-Präsidenten an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels geht, beginnt. Der erste Knackpunkt: die Auswahl der 12 Geschworenen. Von 96 möglichen Jury-Mitgliedern werden mehr als 50 aus ihrer Pflicht entlassen, 34 bleiben übrig.
Die Staatsanwaltschaft wirft Trump vor, er habe seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130'000 Dollar (etwas mehr als 117'000 Franken) Schweigegeld an die Pornodarstellerin verbessern wollen und den Geldfluss anschliessend unrechtmässig verbucht.
Obwohl die – von keiner Seite bestrittene – Zahlung selbst nicht illegal war, soll Trump bei der Erstattung des Betrags an seinen damaligen persönlichen Anwalt Unterlagen manipuliert haben, um den wahren Grund der Transaktion zu verschleiern. Dadurch habe er sich der illegalen Wahlkampf-Finanzierung in 34 Fällen schuldig gemacht.
Ein Gerichtsschreiber eröffnet das Verfahren mit den Worten: «Das ist das Volk des Staates New York gegen Donald J. Trump.» An der Wall Street brechen die Aktien von Trumps Mediengruppe ein.
April 2024
Am dritten Prozesstag ist die Gruppe der Geschworenen endlich vollzählig. Die Bekanntheit des US-Präsidenten hatte das Verfahren verkompliziert, da die Jury-Mitglieder keinen Bezug zum Angeklagten haben dürfen. Damit nicht genug, müssen nun noch sechs Ersatzgeschworene gefunden werden. Dies erfolgt bis zum 20. April.
April 2024
David Pecker (72), Ex-Herausgeber des Trump-nahen «National Enquirer» und einer der zentralen Zeugen in dem Prozess, belastet den Ex-US-Präsidenten vor Gericht schwer. Er gibt zu, Trump bei der Beseitigung unliebsamer Geschichten geholfen zu haben. Pecker sagte Trump und dessen Anwalt Michael Cohen (57) bei einem Treffen Mitte August 2015 zu, alle negativen Gerüchte über Trump oder «über Frauen, die Geschichten verkaufen wollen» sofort an Cohen zu melden. Pecker gesteht im weiteren Verlauf des Prozesses auch ein, 150'000 Dollar gezahlt zu haben, um Berichterstattung über eine Sexaffäre Trumps mit dem ehemaligen «Playboy»-Modell Karen McDougal (53) zu verhindern.
Mai 2024
Es wird pikant: Ex-Pornostar Stormy Daniels packt im Detail über den Sex mit Trump aus. Daniels schildert, dass sie vor dem Sex im Jahr 2006 das Hotelzimmer verlassen wollte, Trump sich ihr aber in den Weg stellte. Schliesslich habe sie den Sex «in Missionarsstellung» schnell über sich ergehen lassen. Trump habe kein Kondom getragen.
Mai 2024
Ex-Trump-Anwalt Michael Cohen spricht vor Gericht über seine Arbeit zur Unterdrückung von negativen Berichten. Cohen schildert, wie er gemeinsam mit «National Enquirer»-Herausgeber Pecker daran arbeitete, negative Berichte, die Trump aussereheliche Affären vorwarfen, zu verhindern. Dazu seien unter anderem die Rechte an diesen Geschichten gekauft worden, ohne diese jemals veröffentlichen zu wollen.
Der Kronzeuge sei von Trump angewiesen worden, 130'000 Dollar (etwas mehr als 117'000 Franken) an Stormy Daniels zu überweisen, als diese ihre Geschichte von ihrer Affäre mit Trump an die Medien verkaufen wollte. «Mach es einfach», soll Trump zu Cohen gesagt haben.
Mai 2024
Die Geschworenen fällen ihr Urteil. Trump sitzt mit versteinerter Miene auf seinem Stuhl. Er wird schuldig gesprochen. Als der Erste von 34 Anklagepunkten verlesen wird, schüttelt der Republikaner laut «Daily Mail» angewidert den Kopf und zieht einen Schmollmund. Es ist das erste Mal in der Geschichte der USA, dass ein Ex-Präsident wegen einer Straftat verurteilt wird. Als der frisch verurteilte Trump den Gerichtssaal verlässt, macht er mit seinem Sohn Eric (40) einen Fistbump.
«Ich bin ein sehr unschuldiger Mann», jammert Trump kurz nach der Urteilsverkündung. Das Urteil sei «eine Schande» und «manipuliert», den Richter nennt er «korrupt».