Vor wenigen Tagen gingen in der Schweiz 66'000 Schüler auf die Strasse, um für einen besseren Klimaschutz zu protestieren. Weltweit waren es rund 1,5 Millionen Menschen. Dafür hauptverantwortlich: Greta Thunberg. Die 16-jährige Schwedin trat vergangenen Sommer in einen Schulstreik, um auf die Probleme des Planeten aufmerksam zu machen. Mit kernigen Sprüchen kritisiert sie seither die Elite, die sich nicht für den Fortbestand der Erde interessiere und findet Gehör bei Hunderttausenden Menschen weltweit. So wurde sie zur Ikone der Klimabewegung und vor wenigen Tagen sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Nun aber hat Greta Thunberg einen Facebook-Post veröffentlicht, der im Gegensatz dazu steht, was viele ihrer meist jugendlichen Mitstreiter glauben.
Atomenergie für eine gute Zukunft
Thunberg schreibt, dass Nuklearenergie dazu beitragen könne, der Welt eine aussichtsreiche Zukunft zu bieten. Das ist erstaunlich, denn viele ihrer Anhänger verteufeln die Atomenergie und tun ihre Meinung bei Demonstrationen mit Schildern und Wortgewalt kund. Thunberg aber schreibt: «Atomenergie kann ein kleiner Teil einer neuen kohlenstofffreien Energie-Lösung sein.
Auch wenn Atomenergie sehr gefährlich, zeitraubend und teuer ist, können vor allem Länder und Regionen ohne grosse Möglichkeiten für erneuerbare Energieträger, von der Atomenergie profitieren. Aber lasst uns diese Debatte erst führen, wenn wir beginnen, das Gesamtbild anzuschauen.»
Daneben schreibt Thunberg auch über die Machtlosigkeit, die sie oft überkommt: «Menschen fragen mich dauernd, wie das Klimaproblem zu lösen ist. Das ist absurd. Als ob ich eine Antwort kennen würde. Niemand weiss genau, was zu tun ist. Darum geht es genau: Wir können nicht einfach ein paar Steuern erhöhen oder in ein paar grüne Fonds investieren und dann weitermachen wie bisher. Mit unseren aktuellen Systemen gibt es keine Lösung.»
«Es geht nur ums Gewinnen und und Macht»
Greta fügt an, dass man nicht mehr länger über einzelne Dinge wie elektrische Autos, Fleisch oder Bio-Diesel nachdenken, sondern das ganze Thema anschauen sollte. Nur dann und nur durch die beste verfügbare Wissenschaft, könne man eine Lösung finden.
Mit dem politischen und wirtschaftlichen System, das bisher aufgebaut worden sei, würde es keine Lösung geben: «Es geht heute nur ums Gewinnen und um Macht. Dabei ist auch Lügen erlaubt, wenn es Vorteile bringt. Wir müssen beginnen, zusammenzuarbeiten und die verbleibenden Ressourcen unseres Planeten zu teilen. Wir müssen beginnen, die Grenzen der Erde zu akzeptieren, auch wenn das bedeutet, ein paar Schritte rückwärts zu machen. Allen Lebewesen zuliebe.»
Update: Nach Publikation dieses Artikels hat der Mediensprecher von Greta Thunberg bei BLICK angerufen und die Aussagen von Greta «präzisiert». Klicken Sie hier.